Dachverband IndustriALL fordert globale Rahmenvereinbarungen mit multinationalen Konzernen
(Frankfurt/Main) - Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus der ganzen Welt haben auf der IndustriALL-Konferenz zu globalen Rahmenvereinbarungen und gewerkschaftlichen Netzwerken soziale Mindeststandards gefordert, um die Globalisierung human zu gestalten. "Wir müssen uns auf die Hauptplayer der Globalisierung konzentrieren, auf die multinationalen Konzerne. Mit ihnen verhandeln wir globale Rahmenvereinbarungen über weltweit gültige Mindestarbeitsbedingungen", sagte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall und Präsident der IndustriALL Global Union, in Frankfurt.
Globale Rahmenvereinbarungen seien wichtige Instrumente für die gewerkschaftliche Organisierung. "Wir möchten globale Rahmenvereinbarungen nutzen, um gewerkschaftliche Strukturen sowohl in den Unternehmensstandorten als auch bei den Zulieferern aufzubauen", sagte Huber. So könnte die Standort-, Länder- und Regionen-übergreifende gewerkschaftliche Vernetzung vorangebracht und gleichzeitig die Informations- und Verhandlungsstrukturen zwischen Management und Belegschaftsvertretungen aufgebaut werden. Das sei dringend nötig. Überall in der Welt arbeiteten immer noch Menschen unter unsäglichen Bedingungen oder würden verfolgt und unterdrückt, weil sie sich gewerkschaftlich organisierten. "Globale Rahmenabkommen sind und bleiben der beste Weg, um Arbeitnehmerreichte in multinationalen Konzernen und einer globalen Wirtschaft zu sichern", bekräftigte Jyrki Raina, Generalsekretär von IndustriALL.
Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus der ganzen Welt werden sich auf der IndustriALLKonferenz am 17. und 18. Oktober über ihre Arbeit mit multinationalen Konzernen austauschen und die nächsten gemeinsamen Schritte und Strategien vereinbaren. Der Welt-Dachverband der Industriegewerkschaften IndustriAll Global Union vertritt rund 50 Millionen Gewerkschaftsmitglieder aus 140 Ländern aus den Branchen Metall-, Elektro-, Chemie-, und Textilindustrie sowie Bergbau und Energie. Der Internationale Metallgewerkschaftsbund (IMB), die Internationale Föderation der Energie-, Bergbau- und Fabrikarbeitergewerkschaften (ICEM) und die Internationale Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeitervereinigung (ITBLAV) hatten sich im Juni 2012 zu dem Dachverband zusammengeschlossen. Weltweit gibt es zwischenzeitlich rund 80 Internationale Rahmenvereinbarungen. Über 20 davon fallen in den Organisationsbereich der IG Metall, darunter VW, Daimler, BMW, MAN und Siemens.
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