Covid-Patienten: Hausärzte fordern finanziellen Ausgleich
(Köln) - "Nach Impfen, Impfen heißt es jetzt Testen, Testen." Die Hausärztinnen und Hausärzte befürchten zu Beginn des Jahres 2022 ein "Weiter so" bei der Pandemiebekämpfung. "Wir erbringen mit unseren Praxisteams seit zwei Jahren Hochleistungen weit über den Vertragsarztauftrag hinaus und übernehmen ständig neue Aufgaben, die originär Aufgaben des ÖGD sind, damit die Pandemie bald ein Ende hat", erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. "Leider werden die vielen zusätzlichen Leistungen nicht finanziell angemessen honoriert." Durchführung von Tests und die ambulante Versorgung von leicht symptomatischen Covid-Patienten zählen dazu, ebenso die immer komplizierte Vermittlung von Regelungen zu Isolation, Quarantäne, die bei den Gesundheitsämtern für uns kaum noch erfolgt. Die Hausärztinnen und Hausärzte sehen sich hier zunehmend gefordert. Sie fordern höhere Honorare für die hausärztlichen Leistungen an diese Extremsituation. "Die Leistungen der Praxisteams müssen endlich vergütet werden." Selbst ein Coronabonus für die MFA ist weiterhin nicht in Sicht.
In den nächsten Wochen wird die Belastung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Hausarztpraxen und in der Pflege steigen. Inzidenzen über 2.000 sind zu erwarten. "Immer mehr Patienten erscheinen in den Hausarztpraxen mit einem positiven Schnelltest und fordern einen PCR-Test", erklärt Dr. Funken." Die Anfragen steigen von Tag zu Tag rasant, die Sorge vor den Engpässen bei der Rückmeldung der Laborergebnisse ist groß, eine Fokussierung auf die symptomatischen Patienten ist zwingend. Die Hausarztpraxen sind in die zentralen Ansprechpartner in der ambulanten Versorgung der Covid-Patienten. "Über 70 Prozent der Covid-Patienten werden medizinisch von Hausärztinnen und Hausärzten betreut", so der Vorsitzende. "Deren ambulante Versorgung bindet Kapazitäten in den Praxen zulasten der allgemeinen häuslichen vertragsärztlichen Versorgung." Der Hausärzteverband Nordrhein fordert jetzt den finanziellen Ausgleich für die Dauerleistungen. "Wir werden die häusliche Versorgung und die ambulante Covid-Versorgung sicherstellen. Aber die Ressourcen in den Hausarztpraxen müssen abgesichert sein, sowohl personell als auch finanziell." Hier muss die Politik endlich klare Leistungsvergütungen schaffen, damit diese Mehrarbeit für die staatlichen Aufgaben auch den Praxen bezahlt wird. Ein "weiter so" wird viele rentennahe Jahrgänge der Ärzteschaft wie MFA zum Nachdenken bringen, diese auch gesundheitlich höchst gefährliche Mehrarbeit weiter zulasten der eigenen Gesundheit bei unzureichendem finanziellen Anreiz weiter zu übernehmen.
Quelle und Kontaktadresse:
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
Monika Baaken, Pressesprecherin
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