Coronavirus: Immer mehr Unternehmen verhängen weltweite Reiseverbote
(Frankfurt am Main) - Immer mehr deutsche Unternehmen erwägen aufgrund der zunehmenden Verbreitung des neuartigen Coronavirus weltweite Reiseverbote. Das hat eine aktuelle Mitgliederumfrage des Verbands Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) ergeben. Knapp ein Viertel der 123 befragten Geschäftsreise-Manager gab an, Dienstreisen bereits vollständig ausgesetzt zu haben oder dies zumindest zu planen. Noch deutlicher sind die Zahlen für Länder, in denen das Risiko einer Ansteckung als besonders hoch eingeschätzt wird: So erlauben rund 85 Prozent der Unternehmen keine Geschäftsreisen mehr nach China, knapp 60 Prozent haben für Italien ein Reiseverbot verhängt. Hinzu kommen Reisebeschränkungen für ganze Regionen, die auch Umsteigeflüge ausschließen, sofern der Transfer in einem ausgewiesenen Risikogebiet stattfindet.
Drei Viertel der Befragten rechnen inzwischen wegen der Reisebeschränkungen mit einem noch nicht abschätzbaren finanziellen Schaden für das Unternehmen.
"Die Firmen stehen derzeit vor der großen Herausforderung, die wirtschaftliche Notwendigkeit einer Geschäftsreise gegen das potenzielle Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus abzuwägen. Sie müssen präventive Vorkehrungen verantwortungsbewusst und mit Augenmaß treffen, um Mitarbeiter vor einer unkalkulierbaren Gefahr zu schützen und gleichzeitig den finanziellen Schaden für die Unternehmen zu begrenzen. Ob und wohin Reisen stattfinden, liegt grundsätzlich im Ermessen der Firma. Wir raten Travel- und Mobilitätsmanagern, sich bei Unsicherheiten - auch aufgrund der teilweise sehr emotionalisierenden und verunsichernden medialen Nachrichtenlage - an den länderspezifischen Hinweisen des Auswärtigen Amtes sowie den tagesaktuellen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zu orientieren", sagte VDR-Präsident Christoph Carnier in Frankfurt.
Reisen zu Großveranstaltungen mit Teilnehmern von mehr als 100 Personen werden aktuell von 31 Prozent der befragten Unternehmen untersagt, 67 Prozent sehen dazu derzeit keinen Anlass. Durch die Ausbreitung des Coronavirus kommen aber auch firmeninterne Veranstaltungen zunehmend auf den Prüfstand. Schulungen, Seminare und Meetings mit externen Gästen werden immer öfter abgesagt, verschoben oder durch virtuelle Konferenzen ersetzt.
Um das Ansteckungsrisiko innerhalb des Unternehmens weiter zu minimieren, verhängen 56 Prozent der Firmen eigene Quarantäne-Maßnahmen für Reisende, die aus definierten Risikogebieten zurückkehren. Dazu zählen Home Office, Freistellung oder Zwangsurlaub. Der Anteil der Unternehmen, die keine besonderen Maßnahmen für Rückkehrer durchführen, ist gegenüber einer früheren VDR-Erhebung Ende Januar deutlich gesunken.
Quelle und Kontaktadresse:
VDR - Verband Deutsches Reisemanagement e.V.
René Vorspohl, Referent Kommunikation und PR
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