Corona-Umfrage: Krise wird sich verschärfen - Verluste nur schwer wieder aufholbar
(Hamburg) - NORDMETALL und AGV NORD haben Ihre Mitgliedsunternehmen Anfang dieser Woche nach den Folgen der Corona-Krise für Ihre Arbeit befragt. "Die Ergebnisse sind äußerst besorgniserregend: Die Corona-Krise bereitet der norddeutschen Industrie schon jetzt erhebliche Probleme, und fast alle Unternehmen befürchten noch drastischere Folgen", resümiert Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer von NORDMETALL und AGV NORD.
Im Einzelnen hatten bereits 43 Prozent der Betriebe Produktions- und Lieferausfälle wegen der Corona-Krise zu verzeichnen. 95 Prozent gehen von einer Verschärfung der Lage in den nächsten sechs Wochen aus, 54 Prozent sogar von einer drastischen Verschärfung. Nur sechs Prozent erwarten, dass die Verluste noch in diesem Jahr wieder wettgemacht werden können, 38 Prozent erst im kommenden Jahr, 20 Prozent erwarten dies frühestens 2022 oder gar nicht mehr. 36 Prozent sehen sich angesichts der unübersichtlichen Situation nicht zu einer Prognose in der Lage.
Große und mittlere Schäden richten vor allem unterbrochene Lieferketten in den Betrieben an (84 Prozent), gefolgt von Personal- und Produktionsausfällen (jeweils 82 Prozent). Liquiditätsausfälle von Kunden haben 71 Prozent der Unternehmen zu verzeichnen, 59 Prozent sogar die Zahlungsunfähigkeit.
Dr. Nico Fickinger: "Die Corona-Krise beeinträchtigt die Industrie schon jetzt massiv, und die Aussichten sind düster. Bund und Länder müssen die Ankündigungen für schnelle und unbürokratische Hilfen nun zügig umsetzen. Neue Kostenbelastungen dürfen jetzt auf keinen Fall entstehen, auch nicht durch die Tarifrunde. Nur dann können unsere Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels ihre angestammten und bewährten Mitarbeiter halten."
202 Unternehmen aus beiden Verbänden nahmen an der Befragung teil, davon 164 aus der M-E-Branche, auf die sich alle oben genannten Prozentzahlen beziehen.
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