Corona-Pandemie beschert hessischer M+E-Industrie historisch schlechtes erstes Halbjahr
(Frankfurt am Main) - Umsatz sinkt um 14,2 Prozent / Auftragseingänge brechen um -17 Prozent ein / 10.000 Beschäftigte weniger als noch vor einem Jahr / Mang: "Wenn sich ein solches Halbjahr für die M+E-Industrie wiederholt, wäre das für Beschäftigte und Unternehmen katastrophal!" / Deckelung der Unternehmenssteuern bei 25 Prozent würde der gesamten Wirtschaft helfen und Deutschland im internationalen Wettbewerb stärken
Frankfurt am Main. Die Unternehmen der hessischen Metall- und Elektroindustrie leiden nach wie vor stark unter den Folgen von Corona. Im ersten Halbjahr 2020 sanken die Umsätze um rund 5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Zukunftsindikator Auftragseingänge brach um -17 Prozent ein.
Die schlechte Geschäftsentwicklung wirkt sich auch auf die Beschäftigtenzahlen aus. Mit Kurzarbeit, flexiblen Arbeitszeitregelungen und tariflichen Instrumenten wie Freistellungstagen konnten die Unternehmen betriebsbedingte Kündigungen bisher größtenteils in Grenzen halten. Dennoch waren im Juni 2020 nur noch 208.857 Menschen in der hessischen M+E-Industrie beschäftigt. Das sind rund 10.000 Beschäftigte weniger als noch vor einem Jahr.
"Langsam kehrt mancherorts vorsichtiger Optimismus zurück. Das ist auch unglaublich wichtig - denn wenn sich ein solches Halbjahr für die M+E-Industrie wiederholt, wäre das für Beschäftigte und Unternehmen katastrophal! Bei Umsatz und Beschäftigung werden wir das Vorkrisenniveau sicherlich nicht vor Ende 2021 erreichen", betonte HESSENMETALL-Vorstandsvorsitzender Wolf Matthias Mang. "Die hessischen M+E-Unternehmen haben bereits seit gut zwei Jahren mit einer abnehmenden Nachfrage zu kämpfen. Die Corona-Pandemie hat diesen Negativtrend verstärkt. Dazu kommen die gigantischen Herausforderungen des Strukturwandels der digitalen Transformation und der Mobilität. Es ist dringend an der Zeit, die Unternehmenssteuern bei 25 Prozent zu deckeln. Das würde der gesamten Wirtschaft helfen." Die Politik habe bereits viel getan, um den Unternehmen durch die Krise zu helfen. Dennoch brauche Deutschland als Höchststeuerland eine dauerhafte und zukunftsorientierte Entlastung: Die Steuerlast liegt für Unternehmen in Deutschland im Schnitt bei mehr als 31 Prozent. EU-weit sind es nur 22 Prozent.
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