Pressemitteilung | (VENRO) Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.

#COP24: Zu Hause liefern, um international Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen

(Berlin) - Gemeinsame Pressemitteilung von VENRO und Klima-Allianz Deuitschland e.V.: Zu Beginn der 24. Weltklimakonferenz in Katowice fordern die Klima-Allianz Deutschland und der Verband für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) die deutsche Bundesregierung auf, endlich die notwendigen Maßnahmen zu beschließen, um die eigenen Klimaziele umzusetzen. Die Verbände begrüßen die angekündigte Verdoppelung des deutschen Beitrags für den Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen. Gut sei es, die Transformation in ärmeren Ländern mit zu unterstützen. Glaubwürdig sei das aber nur, wenn die eigenen Klimaziele umgesetzt und so erhöht werden, wie es das Pariser Klimaabkommen verlangt.

Bei der Weltklimakonferenz soll ein solides Regelwerk verabschiedet werden, mit dem die Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen sicher erreicht werden können. Außerdem müssen insbesondere die Industrieländer den Startschuss geben, damit bis Frühjahr 2020 Beschlüsse vorliegen, wie sie ihre eigenen Ziele erhöhen wollen, um angemessen auf den 1,5 Grad-Sonderbericht zu reagieren.
Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland, sagt dazu: "Dass Deutschland seiner internationalen Verantwortung im Bereich Klimafinanzierung nachkommt, ist gut und wichtig. Doch man kann für Geld nicht alles kaufen. Es reicht nicht, den Geldbeutel zu zücken, wenn man zu Hause seine Klimaziele krachend verfehlt. Die Umweltministerin wollte eigentlich mit dem Kohleausstieg im Gepäck nach Katowice reisen, doch nun ist ihr Koffer leer. Das ist peinlich für die Bundesregierung. Die Weltgemeinschaft erwartet von Deutschland einen Kohleausstiegsplan, der zu den Klimazielen von Paris passt. Wir rufen die Bundesregierung dazu auf, im Klimaschutz endlich wieder voranzugehen, das Klimaschutzziel 2020 schnellstmöglich und das Klimaziel 2030 zu erreichen. Das geht nur mit einem ambitionierten Kohleausstieg. Die älteste und klimaschädlichste Hälfte der Kraftwerke muss kurzfristig vom Netz. Das gibt auch den Spielraum, nicht länger die von der EU erwartete Zielerhöhung zu blockieren."

Dr. Bernd Bornhorst, Vorsitzender von VENRO, erklärt dazu: "Wir begrüßen es, dass Deutschland seinen Beitrag für den grünen UN-Klimafonds verdoppeln wird. Doch die Ankündigung reicht nicht, um auf der COP24 eine Wende in der Klimapolitik einzuläuten. Der Sonderbericht des Weltklimarats hat auf erschreckende Weise gezeigt, was eine Klimaerhitzung von 1,5 Grad C für die ärmsten und verletzlichsten Menschen im globalen Süden bedeutet. Für sie ist der Report ein Katastrophenbericht. Deutschland muss alles dafür tun, damit finanzielle Investitionen aus klimaschädlichen in klimafreundliche Bereiche geleitet werden. Das Problem, wie klimabedingte Schäden und Verluste finanziell ausgeglichen werden, muss fester Bestandteil der Verhandlungsagenda sein. Sonst fallen die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der globalen Klimakrise zum Opfer.”

Quelle und Kontaktadresse:
(VENRO) Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. Eva Wagner, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stresemannstr. 72, 10963 Berlin Telefon: (030) 2639299-10, Fax: (030) 2639299-99

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