Christliche Krankenhäuser: Trägervielfalt als Garant für hochwertige Patientenversorgung
(Berlin) - Anlässlich ihrer dritten Jahrestagung haben die Christlichen Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) heute (Mittwoch) die Stärkung der Trägervielfalt und der Gemeinwohlorientierung in der Krankenhausversorgung in Deutschland gefordert. Die etwa 600 freigemeinnützigen kirchlichen Krankenhäuser hätten sich an vielen Standorten als Garant einer qualitativ hochwertigen, am Patientenwohl orientierten Versorgung etabliert, betonten die CKiD. Die bewusst vorangetriebene Verbundbildung unter den kirchlichen Kliniken bietet beste Voraussetzungen, um auch künftig eine wohnortnahe Versorgung in bestmöglicher Qualität für eine immer älter werdende Bevölkerung anbieten zu können.
"Aktuell arbeiten bundesweit bereits 45 konfessionelle Krankenhausträger mit jeweils einer Größe von mehr als 1000 Betten in Verbundstrukturen. Daran zeigt sich, dass die christlichen Kliniken ihre Hausaufgaben gemacht haben. In vielen Bereichen konnten bereits Synergieeffekte hergestellt werden, indem Leistungen gebündelt angeboten werden", sagte der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV), Christoph Radbruch.
Der stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands, Ingo Morell, sagte, dass die konfessionellen Kliniken sich auch in schwierigen Wettbewerbssituationen behaupteten und statt auf Stillstand auf unterschiedliche Konzepte setzten. "Fachabteilungen etwa für demenziell Erkrankte, Diabetes-Patienten oder Herzerkrankungen arbeiten bereits erfolgreich standortübergreifend zusammen und versorgen mehrere Klinikstandorte mit einer Leistung", so Morell.
Mit Blick auf die Umsetzung des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) formulierten die CKiD während einer politischen Podiumsdiskussion im Berliner Umweltforum hohe Erwartungen an das unparteiische Mitglied des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Regina Klakow-Franck, bei der Definition der zahlreichen anstehenden G-BA-Richtlinien die Praktikabilität und realistische Umsetzungsmöglichkeit für die Kliniken nicht aus dem Blick zu verlieren. Insbesondere die Regelung zur gestuften Notfallversorgung müsse die Vorhaltekosten in den Kliniken plausibel abdecken. Jeder behandelte Notfall müsse seinem Versorgungsaufwand entsprechend vergütet werden. Beim Psych-Entgeltsystem dürften die geforderten Mindestvorgaben zur Personalausstattung nicht zu Maximalvorgaben degenerieren.
Um auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen zu können, mahnten die CKiD während ihrer Tagung eine stärker am Patientenwohl orientierte Krankenhausfinanzierung an und riefen dazu auf, bestehende Fehlanreize im System der Fallpauschalen (DRG) zu reduzieren sowie mehr Qualitätswettbewerb herzustellen. In dieser Hinsicht stößt das DRG-Finanzierungssystem nach Ansicht der CKiD inzwischen deutlich an seine Grenzen. Mehrfacherkrankungen und die Versorgungsbedürfnisse einer immer älter werdenden Bevölkerung seien heute nicht ausreichend darin berücksichtigt.
Weitere Gäste der Podiumsdiskussion, moderiert von Christoph Hamann, Norddeutscher Rundfunk (NDR) Hannover, waren der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Hilde Mattheis, und der Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch.
Einen weiteren Schwerpunkt des zweiten Kongresstages bildete das Thema "Qualität" als zentraler Maßstab in der medizinischen Versorgung: Experten diskutierten über das werteorientierte Zertifizierungsmodell für den Gesundheits- und Sozialbereich "proCum Cert" sowie über die Qualitätsindikatoren christlicher Krankenhäuser (QKK), mit denen die konfessionellen Einrichtungen ihre am Patientenwohl ausgerichteten Wert- und Qualitätsvorstellungen in den öffentlichen Diskurs einbringen. Damit leisten sie einen aktiven Beitrag zur Qualitätssicherung und -weiterentwicklung.
Quelle und Kontaktadresse:
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