Pressemitteilung | Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)

Christliche Krankenhäuser in Deutschland kritisieren Forderung der Bundesländer: Keine einseitige Förderung nur für Hochschulkliniken

(Berlin) - Die Christlichen Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) kritisieren die Forderung des Bundesrates nach einer gesonderten Förderung für die Hochschulkliniken durch den Bund. Sie fordern eine faire Finanzierung aller Krankenhäuser in Deutschland unabhängig von ihrer Trägerschaft. Unterschiedliche Krankenhausträger dürften im Nachgang zur Verabschiedung des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der Bundesrat hatte in der vergangenen Woche eine entsprechende Entschließung gefasst, nach der die Bundesregierung aufgefordert wird, sich für zusätzliche finanzielle Hilfen für Hochschulkliniken einzusetzen.

"Im Zuge einer möglichen Nachbesserung des KHSG erwarten wir einen fairen Interessensausgleich, der die strukturellen Vorhaltekosten von allen Krankenhäusern, einschließlich der kirchlichen Kliniken, berücksichtigt", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands (KKVD), Ingo Morell. Aktuell leisteten mehr als 45 konfessionelle Krankenhausträger in Verbundstrukturen mit einer Größe von mehr als 1.000 Betten mit hochspezialisierten Einheiten auch im Bereich der Spitzenmedizin ihren Beitrag zur Versorgung, so Morell.

"Wenn man die Qualität der Patientenversorgung im Sinne gleichwertiger Lebensverhältnisse in den Regionen aufrecht erhalten will, darf man nicht einseitig die Interessen nur einer Sparte der Krankenhauslandschaft bedienen", sagte Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV). Dass Leistungen der Krankenhäuser im System der Fallgruppen (DRG) nicht auskömmlich vergütet werden, stelle sich als Problem zudem nicht nur für Universitätskliniken, sondern auch für Kliniken freigemeinnütziger und anderer Träger, so Radbruch.

Die aktuelle Forderung des Bundesrates an die Bundesregierung nach zusätzlichen Finanzmitteln für Universitätskliniken kritisieren die CKiD angesichts der unzureichenden Investitionskostenfinanzierung seitens der Länder als "einseitig und nicht gerechtfertigt". Von den Bundesländern erwarten die CKiD vielmehr eine zeitnahe Lösung für die Beseitigung des Investitionsstaus. Mittlerweile beträgt die jährliche Förderlücke fast vier Milliarden Euro. Dass viele Länder ihrer gesetzlichen Verpflichtung nicht nachkommen, ist für die CKiD ein "unhaltbarer Zustand".

Im Rahmen einer Weiterentwicklung des Entgeltsystems sollten im Sinne der Forderung des Ethikrates nach einer stärkeren Orientierung am Patientenwohl künftig zeit- und betreuungsintensive Leistungen besser abgebildet werden. Dies hatten die CKiD zuletzt Ende Juni anlässlich ihrer Jahrestagung in Berlin vor 300 Gästen aus Politik und Fachöffentlichkeit gefordert. In den Krankenhäusern konfessioneller Träger werden jährlich mehr als sechs Millionen Patienten behandelt.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD), Pressestelle Kirsten B. Schröter, Pressesprecherin Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 284447-56, Fax: (030) 284447-33

(sy)

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