Chemische Industrie bietet intelligente Konzepte
(Mainz) - Anlässlich der am 28. Juni in Mainz stattfindenden Mitgliederversammlung der Chemieverbände Rheinland-Pfalz machte der Vorsitzende Hans-Carsten Hansen deutlich, dass die chemische Industrie für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet ist. Von der Politik wünscht er sich mehr Lösungsbeiträge statt gut gemeinter Ratschläge.
"Die chemische Industrie hat in jüngster Zeit wieder eindrucksvoll bewiesen, dass sie eine innovative Branche ist. Seien es die Beiträge zur Energiewende oder die Tarifabschlüsse zur Demografie. Nun ist die Politik gefordert, ihre Baustellen ebenfalls erfolgreich anzugehen", erklärte Hans-Carsten Hansen in seiner Rede.
Er mahnte trotz der positiven Umsatzzahlen in der rheinland-pfälzischen Chemieindustrie an, den Blick für die gespaltene wirtschaftliche Lage in Europa nicht zu verlieren. Die rheinland-pfälzische Chemie exportiert 68 Prozent aller Waren ins Ausland. Der Löwenanteil geht in EU-Staaten. Eine Verschärfung der Staatsschuldenkrise, so Hansen, hat damit auch Auswirkungen auf die Betriebe hier im Land.
Doch nicht nur in Fragen der Finanzkrise sieht Hansen die Politik gefordert. "Wir benötigen keine gut gemeinten Ratschläge darüber, wie die Sozialpartner ihre Tarifverhandlungen zu führen haben, sondern praktikable Lösungen bei dringenden Fragen wie der Tarifeinheit und der Alterssicherung", so Hansen.
Aufmerksam verfolgen die Unternehmen auch den Masterplan Industrie der Landesregierung in Mainz. "Die Rahmenbedingungen müssen so gesetzt werden, dass der Industriestandort nicht leidet und auch weiterhin ein erfolgreiches und wettbewerbsfähiges Wirtschaften möglich ist", fordert Hansen nachdrücklich.
Auch bei der von der Landesregierung geplanten Energiewende, wonach bis 2030 die Stromerzeugung im Land bilanziell zu einhundert Prozent auf Erneuerbare Energien umgestellt werden soll, mahnt Hansen an, dass es nicht zu einer Beschädigung der Chemiebranche kommt. Denn von ihr profitiert Rheinland-Pfalz wie kein anderes Land. Er unterstrich in diesem Zusammenhang, dass die Chemie bereits jetzt mit ihren Produkten und eigenen Richtlinien im Rahmen von Responsible Care einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und der Ressourcenschonung leistet.
Intelligente Konzepte bietet die Branche auch in der Tarifpolitik. "Der jüngste Tarifabschluss war kein Zuckerschlecken, sondern eine Bewährungsprobe für beide Seiten. Erstmals haben die Arbeitgeber eigene Themen gesetzt", so Hansen. Durch gemeinsame Vereinbarungen mit der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) zur Demografie haben die Betriebe mehr Flexibilität und mehr Handlungsspielräume in der Arbeitszeitgestaltung erhalten.
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