Chemische Industrie Baden-Württemberg / Konjunktur 1. Halbjahr / Ausblick bis Jahresende: Umsätze steigen entgegen Bundestrend / Beschäftigung wächst
(Baden-Baden) - Die Umsätze der Chemie- und Pharma-Unternehmen in Baden-Württemberg sind im ersten Halbjahr 2012 um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Damit konnte sich die Branche im Land positiv von der Bundesentwicklung bei den Umsätzen absetzen. Dazu trägt die Pharmaindustrie als stärkste Sparte im Land (37 Prozent Anteil nach Umsatz und Beschäftigten) entscheidend bei.
Für das Gesamtjahr 2012 erwartet die chemische Industrie eine deutliche Abschwächung des derzeitigen Umsatzzuwachses auf etwa 2 bis 3 Prozent. Diese Tendenz ist in allen Teilbranchen erkennbar. Die Beschäftigung wird voraussichtlich zunehmen.
Laufende Entwicklung und Ausblick
"Unsere Unternehmen konnten im ersten Halbjahr den Schwung des vergangenen Jahres mitnehmen", sagte Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände Baden-Württemberg. "Für das gesamte Jahr 2012 erwarten wir allerdings eine Abschwächung des Umsatzwachstums."
Risiken für die Branche sieht Mayer vor allem in der weiteren Entwicklung der Schulden- und Bankenkrise in der EU und der Rezession in Südeuropa. Hinzu komme die Volatilität der Energie- und Rohstoffpreise: "Ein mittelständisches Unternehmen ist hier in der Kostenklemme. Einerseits geben die großen Rohstofflieferanten die Preise vor. Andererseits gelingt es kaum, gestiegene Kosten an die großen industriellen Kunden weiterzugeben."
Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2012 positiv
Die Umsätze von Januar bis Juni 2012 stiegen insgesamt um 4,8 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro. Dabei entfielen 3,9 Mrd. Euro (+7,3 Prozent) auf das Inlandsgeschäft. Überdurchschnittlich entwickelten sich die Pharma-Umsätze: Sie stiegen insgesamt um 7 Prozent. Nur leicht im Plus ist die Farben- und Lack-Industrie mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent.
Beschäftigung wächst
Im ersten Halbjahr 2012 wuchs die Beschäftigung in der chemischen Industrie insgesamt um 4,7 Prozent.
Weiterführende Informationen
Zur Entwicklung der Branche in ganz Deutschland sind aktuelle Daten unter http://www.vci.de abzurufen.
Hinweis
Alle Daten beruhen auf den Angaben des Statistischen Landesamtes. Hier werden allerdings nicht alle Chemie-Unternehmen im Land erfasst.
Zu den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg
Unter dem Dach der Chemie-Verbände Baden-Württemberg arbeiten mehrere Verbände mit Sitz in Baden-Baden zusammen. Es handelt sich dabei um
- den tarif- und sozialpolitisch tätigen Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie)
- den wirtschaftspolitischen Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Baden-Württemberg (VCI).
Der VCI hat in Baden-Württemberg zwei eigenständige Fachverbände:
- den Landesverband Baden-Württemberg des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), und
- die Bezirksgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL).
In diesen Verbänden sind derzeit insgesamt 435 Mitgliedsunternehmen mit 98.400 Beschäftigten organisiert. Der Jahresumsatz betrug 2011 ca. 32,7 Milliarden Euro. Die größten Teilbranchen sind Pharma (37 Prozent), Lacke, Farben und Bautenschutz (11 Prozent) sowie Körperfpflege und Waschmittel (10 Prozent). Derzeit bilden die Unternehmen mehr als 3.000 Jugendliche in etwa fünfzig Ausbildungsberufen und Studiengängen aus.
Quelle und Kontaktadresse:
Chemie-Verbände Baden-Württemberg e.V.
Andreas C. A. Fehler, Pressesprecher
Markgrafenstr. 9, 76530 Baden-Baden
Telefon: (07221) 2113-0, Telefax: (07221) 26675
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Chemische Industrie verleiht Auszeichnung "Dialog Schule - Chemie" an jugend-forscht-Organisatoren / Informieren, Mitmachen und Netzwerken: Chemie-Lehrerkongress für 250 Pädagogen
- Responsible Care Preis 2017: Kreislaufwirtschaft optimiert
- Industriestandort Baden-Württemberg: Chemische Industrie fordert sachgerechte und ausreichende Ausstattung der Genehmigungsbehörden / Umsetzung von Regulierung muss mit Kompetenz und Augenmaß erfolgen