Pressemitteilung | Verband der Chemischen Industrie e.V. - Landesverband Rheinland-Pfalz

Chemiekonjunktur durchwachsen / Chemische Industrie in Rheinland-Pfalz sieht keinen Aufschwung / Vor schwierigen Verhandlungen in der Tarifrunde

(Ludwigshafen) - "Die chemische Industrie blickt durchwachsen in die Zukunft. Wir sehen keinen Hinweis auf einen anhaltenden Aufschwung", sagte Ulrich Pitkamin, Vorsitzender der Vorstände der Chemieverbände Rheinland-Pfalz, am 27. April bei der Jahrespressekonferenz in Ludwigshafen.

Zwar rechneten 43 Prozent der Chemieunternehmen mit steigenden Umsätzen, doch fräßen hohe Energiekosten und hohe Rohstoffpreise den größten Teil des Gewinns auf, kommentierte er das Ergebnis einer Trendumfrage unter den Mitgliedsunternehmen der Chemieverbände. "Nur 14 Prozent unserer Mitglieder glauben in diesem Jahr an steigende Erträge."

Diese Entwicklung setzt sich aus dem letzten Jahr fort. Während der Umsatz der rheinland-pfälzischen Chemie-Industrie 2004 um 4,2 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro gestiegen war, beurteilte fast ein Drittel der Mitgliedsunternehmen (28 Prozent) den Ertrag als "kaum befriedigend" bis "schlecht". Besonders die Kunststoffverarbeiter waren mit ihrem Ergebnis unzufrieden.

Die Stimmung in der rheinland-pfälzischen Chemie hat sich seit Herbst letzten Jahres nicht gebessert. Nur die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) ist mit der Auftragslage zufrieden. Im Herbst letzten Jahres waren das genau so viele. "Die durchwachsene Einschätzung von Umsatz und Ertrag hat Einfluss auf die Beschäftigungssituation", so Pitkamin. Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) wolle mehr Mitarbeiter einstellen, dagegen fast die Hälfte weiter Personal abbauen.

"Wir rechnen bei der bevorstehenden Tarifrunde mit schwierigen Verhandlungen", unterstrich Pitkamin. Die Unternehmen bräuchten einen Abschluss, der von allen Unternehmen langfristig getragen werden könne. Der maßvolle Tarifabschluss des letzten Jahres sei in die richtige Richtung gegangen. "Die Unternehmen brauchen eine Stabilitätsrunde, damit sie im Wettbewerb mit Osteuropa und Asien bestehen können."

Die Forderung der Gewerkschaft nach einer tariflichen Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern stoße bei den Arbeitgebern auf Unverständnis. "Wir lehnen das ab", betonte Pitkamin.

Quelle und Kontaktadresse:
Chemieverbände Rheinland-Pfalz, Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. Bahnhofstr. 48, 67059 Ludwigshafen Telefon: 0621/520560, Telefax: 0621/5205620

NEWS TEILEN: