Chemie-Tarifverhandlungen erneut ohne Ergebnis
(Hannover) - Auch die zweite bundesweite Verhandlung in der Tarifrunde für die 585.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist ohne Ergebnis geblieben. Beide Seiten haben sich am Mittwoch nach zweitägigen zähen Gesprächen in Wiesbaden vertagt. "Was die Arbeitgeberseite vorgelegt hat, ist noch zu weit entfernt davon, ein substanzielles Angebot zu sein", erklärte IGBCE-Verhandlungsführer Oliver Heinrich. Zwar habe man in allen Themenfeldern ernsthaft Lösungsmöglichketen ausgelotet. "Aber zu oft sind einem Schritt nach vorn zwei zurück gefolgt."
Heinrich kündigte an, dass die Belegschaften nun auf bundesweiten Aktionstagen am 18. und 19. Juni ihren Forderungen Nachdruck verleihen werden. "Offensichtlich haben sich die Arbeitgeber so weit von der Lebensrealität ihrer Beschäftigten entfernt, dass die Kolleginnen und Kollegen sie damit noch einmal konfrontieren müssen", so der IGBCE-Tarifvorstand.
Heinrich erinnerte daran, dass die Reallöhne der Chemie-Beschäftigten durch die Inflation der zurückliegenden Jahre auf das Niveau von 2016 zurückgefallen seien. "Dieser Negativtrend muss endlich gestoppt werden."
Die IGBCE fordert für die Beschäftigten eine Einkommenserhöhung von 7 Prozent, tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern und eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags.
Beim zweiten zentralen Forderungspunkt nach einem tariflichen Mitgliedervorteil in Zeit oder Geld habe man sich angenähert. "Wir diskutieren ernsthaft über konkrete Alternativen. Das ist ein Fortschritt", berichtete der IGBCE-Verhandlungsführer. Aber von einer Lösung sei man auch hier noch weit entfernt.
Die dritte Verhandlungsrunde auf Bundesebene ist für den 26. und 27. Juni in Bad Breisig bei Bonn angesetzt. Das ist die letzte Möglichkeit, vor Ende der Friedenspflicht am 30. Juni zu einem Ergebnis zu kommen.
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