Chemie-Aufschwung erreicht Rheinland-Pfalz / Stimmung in den Unternehmen gebessert / Umsatz gestiegen
(Ludwigshafen) - Die rheinland-pfälzische Chemie-Industrie spürt eine Konjunkturerholung. Der Umsatz nach neun Monaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, meldet das Statistische Landesamt. Zugleich bestätigt eine repräsentative Blitzumfrage unter den Mitgliedsunternehmen der Chemieverbände, dass sich die Stimmung seit dem Frühjahr gebessert hat.
Umsatz gestiegen
Vor allem die zweistelligen Umsatzzuwächse in den Monaten August und September haben zu der positiven Umsatzentwicklung der vergangenen neun Monate geführt. Hier waren die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 und 15,6 Prozent gestiegen. Sowohl die Auslands- als auch die Inlandsumsätze haben sich erhöht. Rheinland-Pfalz liegt mit dem Gesamtanstieg von 4 Prozent jedoch hinter dem Bundestrend zurück. Bundesweit stiegen die Umsätze um 7 Prozent. Ende September waren rund 57.000 Menschen in der rheinland-pfälzischen Chemie beschäftigt. Das sind 4 Prozent weniger als im September letzten Jahres.
Bessere Stimmung in den Unternehmen
Die rheinland-pfälzischen Chemieunternehmen schätzen das laufende Jahr nun besser ein als im Frühjahr. Während im April nur 35 Prozent der befragten Unternehmen von steigenden Umsätzen ausgegangen sind, rechnen nun 58 Prozent mit gestiegenen Umsätzen Ende des Jahres. Auch die Entwicklung des Ertrages wird nun von mehr Unternehmen positiv beurteilt. Schätzten im April nur 12 Prozent, der Ertrag werde steigen, sind dies nun 35 Prozent. Vorm allem bei den Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten hat sich die Stimmung deutlich gebessert. Denn im Frühjahr hatte kein Unternehmen mit steigenden Erträgen gerechnet, nun sind es 60 Prozent. Auch die Stimmung in den Betrieben mit weniger als dreihundert Beschäftigten hat sich gebessert. Hier stieg die Quote von 15 auf 38 Prozent.
"Wir sind zufrieden, dass auch das Inland wieder zum Wachstum beiträgt", beurteilt der Vorstandsvorsitzende der Chemieverbände Ulrich Pitkamin die aktuelle Situation. "Dass die Entwicklung von Umsatz und Ertrag von den Unternehmen nicht im Einklang gesehen wird, zeigt aber auch, dass die gestiegenen Rohstoffkosten die Margen drücken." Es bestehe durchaus die Gefahr, dass auch der hohe Eurokurs das Exportgeschäft gefährde. "Wie schwierig die wirtschaftliche Lage nach wie vor ist, zeigt sich daran, dass trotz Stimmungsanstieg nur 35 Prozent unserer Unternehmen steigende Erträge erwarten", betont Pitkamin.
"Wir hoffen, dass die Konjunkturerholung kein Strohfeuer ist", so Pitkamin. "Denn die Auftragseingänge konnten sich in den letzten beiden Monaten nicht weiter steigern. Auch die Blitzumfrage zeigt, dass sich der Anteil der Unternehmen, die mit der Auftragslage zufrieden sind, von 64 Prozent im Frühjahr auf nun 52 Prozent verringert hat."
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