Pressemitteilung | Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC)

Chemie-Arbeitskosten 2000: Erstmals über 120.000 DM

(Wiesbaden) - Die Arbeitskosten in der westdeutschen chemischen Industrie beliefen sich im Jahr 2000 - gerechnet je Beschäftigten - auf insgesamt 121.276 DM. Das waren 1,9 vH mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung war beeinflusst durch einen deutlichen Rückgang der effektiven Jahresarbeitszeit auf nunmehr 1.588 Stunden. Auf Stundenbasis gerechnet beläuft sich der Anstieg der Arbeitskosten auf 3,3 vH (auf 76,37 DM). Die Direktentgelte stiegen um 2,5 vH (auf 38,97 DM). Die Personalzusatzkosten verteuerten sich überdurchschnittlich um 4,2 vH (auf 37,40 DM), was insbesondere auf Arbeitszeiteffekte zurückzuführen ist.

Der in den letzten Jahren zu beobachtende Rückgang der Personalzusatzkostenquote hat sich damit nicht weiter fortgesetzt. Die Arbeitskostenstatistik des BAVC für das Jahr 2000 zeigt ein differenziertes Bild.

Trends
Die Entwicklung der Arbeitskosten, insbesondere der Personalzusatzkosten, wurde im Wesentlichen durch folgende Effekte beeinflusst:

1. Kalenderbedingt haben die Aufwendungen für bezahlte Feiertage und sonstige Ausfallzeiten deutlich zugenommen. Dadurch ergab sich ein Rückgang der effektiven Jahresarbeitszeit. Dieser hat das Verhältnis zwischen Entgelt für tatsächlich geleistete Arbeit und Personalzusatzkosten zu Lasten Letzterer verschoben.

2. Die Krankenstandsquote ist erneut leicht zurückgegangen.

3. In der Rentenversicherung wurden im vergangenen Jahr die Beiträge von 19,5 vH auf 19,3 vH zurückgenommen.

Sonderzahlungen
Der Anteil der Sonderzahlungen, also der Gratifikationen, des 13. Monatsgehalts, des Urlaubsgelds und der vermögenswirksamen Leistungen, lag 2000 bei 19,1 vH und damit wiederum leicht über Vorjahresniveau. Dies hängt mit einem relativen Anstieg bei den Gratifikationen zusammen. Der Grund: Zunehmend gehen Firmen dazu über, bislang regelmäßig bzw. mehrfach jährlich gewährte Leistungen zusammenzufassen und zu einem jährlichen Einmalbetrag - ggf. geknüpft an Leistungs- bzw. Zielvereinbarungskriterien - auszuzahlen.

Vergütung arbeitsfreier Tage
Bezahlter Urlaub, bezahlte Krankheit und bezahlte Feiertage gehen mit 23,5 vH (1999: 21,9 vH) in die Personalzusatzkostenquote ein. Ursache für diesen Anstieg war, dass das Jahr 1999 nur sieben bezahlte Feiertage hatte. Dagegen stieg im vergangenen Jahr die Zahl der bezahlten Feiertage (d. h. solche, die auf einen Wochentag fallen) auf 10 Tage an.

Vorsorge-Aufwand
Bei den Sozialversicherungsbeiträgen hat sich insbesondere die weitere Beitragsabsenkung in der Rentenversicherung bemerkbar gemacht. Die Sozialversicherungsbeiträge für die Rentenversicherung (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) liegen bei 19,3 vH. 1999 waren es 19,5 vH. Die Krankenversicherungsbeiträge mit 13,6 vH, die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung mit 6,5 vH und der Satz für die Pflegeversicherung mit 1,7 vH sind gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Allerdings sind die Beitragsbemessungsgrenzen weiter angehoben worden, nämlich von 8.500 auf 8.600 DM in der Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie von 6.375 auf 6.450 DM in der Kranken- und Pflegeversicherung. Bei der betrieblichen Altersvorsorge wurde von einem unveränderten Anteil von 16,1 vH - gemessen am Direktentgelt - ausgegangen.

"Sonstige" Kosten
Der Sammelposten "Sonstige", in den z. B. Kosten für Aus- und Weiterbildung, für Entlassungsentschädigungen, für Werksverpflegung und andere Sozialeinrichtungen eingehen, beläuft sich unverändert auf 9,5 Prozentpunkte. Mehraufwand für Aus- und Weiterbildung einerseits und Kostenersparnisse durch weiteres Outsourcing haben sich in etwa die Waage gehalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. Abraham-Lincoln-Str. 24 65189 Wiesbaden Telefon: 0611/778810 Telefax: 0611/7788123

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