Chancen nutzen - ganzheitliche Reform der Altersvorsorge unverzüglich angehen!
(Berlin) - "Die gleichzeitige Reform aller drei Säulen der Altersversorgung bietet die seltene Chance den Weg zu ebnen für eine leistungsstarke Altersversorgung mit einem dualen Kern aus staatlicher und betrieblicher Altersversorgung, flankiert durch eine private Altersvorsorge, die ihren Namen auch verdient", erklärte Dr. Georg Thurnes, Vorsitzender der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung, auf der 86. aba-Jahrestagung in Berlin. "Es ist jetzt weder die Zeit der Realitätsverweigerung, noch die der alten Schlachten, es ist die Zeit Reformmut zu beweisen", betonte Thurnes.
"Das Rentenpaket II geht in die falsche Richtung! Es soll den Rentnern das heutige Leistungsniveau garantieren. Die zusätzlichen Finanzierungsanforderungen sind unbegrenzt von den jüngeren Generationen zu tragen, die dann auch noch in erheblichem Umfang zusätzlich vorsorgen müssen, um eine Lebensstandardsicherung für sich selbst zu erreichen. Generationengerechtigkeit sieht anders aus! Daran ändert auch das sog. "Generationenkapital", eine Art Hedgefonds, mit einem überschaubaren Kapitalstock nichts", resümierte Thurnes.
"Wir brauchen mehr Mut bei der Reform der betrieblichen Altersversorgung! Dazu bedarf es eines Bündels an Maßnahmen. Auch Nichttarifgebundene müssen Zugang zu Sozialpartnermodellen erhalten, nur so erreichen wir die notwendige Breitenwirkung. Es gilt die Erfolgsgeschichte der Geringverdienerförderung auszubauen. Zudem muss die betriebliche Altersversorgung endlich entbürokratisiert, angemessen reguliert und digitalisiert werden. Für Pensionskassen brauchen wir eine Anpassung der bestehenden Anforderungen an die Kapitalanlage, die Bedeckung und das Risikomanagement", forderte Thurnes.
"Auch die staatlich geförderte private Vorsorge muss lebenslange Leistungen bieten! Nur so kann das politische Leitbild der Alterssicherung von einer lebenslangen Lebensstandardsicherung aus mehreren Säulen umgesetzt werden. Menschen leben meist deutlich länger, als sie zunächst annehmen und sie verfügen oft über zu wenig Finanzwissen, um selbst angesammeltes Kapital oder zeitlich befristete Leistungen in eine lebenslange Leistung umzuwandeln. Deshalb brauchen wir nicht mehr Vermögensbildung, sondern höhere lebenslange Leistungen", kommentierte Thurnes die geplante Reform der privaten Vorsorge.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. (aba)
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