Chancen für Handelsbelebung mit Russland
(Frankfurt am Main, dpa) - Der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels, Michael Fuchs, sieht nach dem Rücktritt von Russlands Präsident Boris Jelzin neue Chancen für eine Belebung der Handelsbeziehungen. "Jelzin hat schon lange nichts mehr bewegt. Es kann nur besser werden" sagte Fuchs am vergangenen Freitag (31.12.99) der Wirtschaftsnachrichten-Agentur dpa-AFX. Wie schon der Ausgang der Duma-Wahl vor wenigen Wochen, sei der Rücktritt Jelzins "eine gute Nachricht".
Um den Außenhandel Russlands zu beleben, müsse Interimspräsident Wladimir Putin vor allem zwei Dinge schnell in Ordnung bringen: "Wir brauchen in Russland klare rechtliche und klare steuerliche Verhältnisse", sagte Fuchs. Es sei aber wohl anzunehmen, dass in Russland in den kommenden Monaten erst einmal nichts passieren werde.
Fuchs forderte die Bundesregierung auf, schnell alle Kontaktmöglichkeiten zu Putin und der russischen Führung auszunutzen. Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) solle sich intensiv um eine Wiederbelebung des deutsch-russischen Handels kümmern. "Auf nach Moskau, Herr Müller", sagte Fuchs.
Der deutsche Außenhandel mit Russland habe sich seit dem Ende der Sowjetunion etwa halbiert, sagte Fuchs. Derzeit würden nur noch Waren im Wert von rund 15 Milliarden DM aus Deutschland nach Russland exportiert und in noch geringerem Wert aus Russland nach Deutschland eingeführt. "Für ein so großes Land ist das ein lächerlicher Wert", sagte Fuchs. Ein wichtiger Grund sei neben den Rahmenbedingungen auch die starke Abewertung des Rubel gewesen.
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dpa