CDH-Vertriebsbarometer Herbst 2012: Zeiger auf "Veränderlich"
(Berlin) - Die Ergebnisse des 3. CDH-Vertriebsbarometers der Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH), Berlin, durchgeführt von September bis Mitte Oktober 2012, liegen vor. Die Erfahrungen der Vertriebsun-ternehmen aus dem täglichen Kundenkontakt deuten auf eine weitere Abkühlung der Konjunktur hin. Insgesamt gesehen können die Vertriebsunternehmen aber noch zufrieden sein.
Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage ist die leichte Abkühlung keine Überraschung, dies war schon im Sommer erkennbar gewesen. Der Vertrieb ist ein guter Seismograph für wirtschaftliche Entwicklungen. Handelsvertretungen, die ständig im Gespräch mit den Geschäftskunden auf der Abnehmerseite stehen und ihr Orderverhalten kennen, gewinnen zu einem sehr frühen Zeitpunkt Informationen über die Entwicklung der Märkte.
Die Anzahl der befragten Handelsvertretungen mit einer sehr guten Geschäftslage war innerhalb von vier Monaten von 11,4 auf 9,2 Prozent zurückgegangen. Dieses Abwärtstrend hat sich fortgesetzt, allerdings nicht gravierend. 8,1 Prozent der befragten Handelsvertretungen bezeichnen in diesem Herbst ihre Geschäftslage als sehr gut. Deutlicher ist der Rückgang bei der Bewertung "gute Geschäftslage" , von 51,6 Prozent auf 41,3 Prozent.
Aufgefangen wird dies vermutlich durch den erhöhten Prozentwert bei den Nennungen "befriedigende Geschäftslage", angestiegen von 29,1 Prozent im Sommer auf 39,1 Prozent in diesem Herbst. Etwas zugenommen hat die Zahl der Handelsvertretungen, die sich in einer schlechten Geschäftslage sehen, liegt aber immerhin nur etwas über 10 Prozent.
Bei den Zukunftsperspektiven ist kurzfristig (bis zu 6 Monaten) der Pessimismus ausgeprägter als in früheren Befragungen, was in Anbetracht der Eurokrise auch nicht verwundert, fast 27 Prozent denken, die wirtschaftliche Lage wird eher schlechter. Aus langfristiger Sicht sind die Erwartungen noch verhaltener, 30 Prozent halten eine Wendung zum schlechteren für möglich, nur 25 Prozent gaben die Prognose ab: eher besser, dies ist um einiges weniger als noch im Sommer 2012.
Die deutsche Wirtschaft kann sich den rezessiven Tendenzen der Weltwirtschaft offen-sichtlich nur bedingt entziehen. Nach leichtem Wachstum noch im Sommer erwarten die Wirtschaftsexperten für das Schlussquartal 2012 in Deutschland eine deutliche konjunkturelle Abschwächung. Dämpfend auf die Entwicklung wirkt sich dabei vor al-lem die wirtschaftliche Schwäche in einigen Ländern des Euro-Raums aus. Für das kommende Jahr hat die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose von 1,6 auf 1,0 Prozent gesenkt. 2011 war das Bruttoinlandsprodukt noch um 3 Prozent gewachsen, 2010 sogar um 4,2 Prozent.
Quelle und Kontaktadresse:
Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH)
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