CarSharing: Dachverband vermeldet anhaltend starkes Wachstum in Deutschland
(Hannover) - Der Bundesverband CarSharing (bcs) gab auf seiner Jahrespressekonferenz am 11.05 in Frankfurt am Main die jüngst erhobenen Wachstumszahlen der bundesdeutschen CarSharing-Branche bekannt. Die Zahl der Kunden wuchs um 26 % auf 45.000. Am 01.01.2001 standen den bundesdeutschen Autoteilern 1.900 Fahrzeuge zur Verfügung, 19 % mehr als im Vorjahr. Technische Innovationen und die rasch voran schreitende Branchenkonzentration sind für den bcs die primären Indikatoren dafür, daß das deutliche Wachstum auch 2001 anhalten wird.
"Das Jahr 2000 war für das bundesdeutsche CarSharing das dritte Jahr deutlichen prozentualen Wachstums in Folge", erläuterte bcs-Geschäftsführer Michael Herbst. Dabei wächst die Branche vorwiegend dort, wo es CarSharing-Angebote schon seit Jahren gibt. Weitere Orte wurden im Jahr 2000 kaum erschlossen.
Das Jahr 2000 war von verstärkter Zusammenarbeit der CarSharing-Anbieter gekennzeichnet, berichtete Herbst. Mit der shareway AG, der Gruppe um Stadtmobil Dortmund und der Cambio GmbH & Co KG gibt es inzwischen drei große CarSharing-Verbünde, die mehr als 85 % der Nutzerschaft bedienen. "Insofern kann von einer Zersiedlung des deutschen CarSharing längst nicht mehr die Rede sein", betonte der im letzten Juni zum bcs-Geschäftsführer berufene Marburger. Es gibt ein rundes Dutzend relativ großer Anbieter und eine ganze Reihe von kleineren, die im Wege eines Solidarprojekts auf ehrenamtlicher Basis Autoteilen dort organisieren, wo es sich für die kommerziellen CarSharing-Anbieter bislang nicht lohnt.
Der 1998 gegründete bcs vertritt derzeit 72 CarSharing-Organisationen, die in 196 Orten aktiv sind und über 95 % der deutschen CarSharing-Kunden versorgen. bcs-Vorstandsmitglied Bernd Kremer berichtete, daß sich der Verband zunächst um den Aufbau einer Geschäftsstelle, die Betreuung der Mitglieder und die Kooperationsanbahnung auf Bundesebene gekümmert hat. "Nun wendet sich der bcs verstärkt nach außen", sagte Kremer und kündigte an: "Wir werden uns den originären Aufgaben eines Branchendachverbandes zuwenden, zum Beispiel politischer Interessenvertretung und Forschung. Für die nahe Zukunft avisierte der hauptberufliche Geschäftsführer der Stadtmobil Rhein-Main GmbH eine Rahmenkonzeption für ein Leitprojekt zur Förderung des CarSharing in der Bundesrepublik. "Unsere Vorschläge für ein 100.000-Auto-Projekt möchten wir in den nächsten Wochen in die politische und gesellschaftliche Diskussion einbringen."
Claudia Braun, bcs-Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin der Stadtmobil Rhein-Neckar GmbH, sieht die Zukunft des deutschen CarSharing deutlich positiv. "Das CarSharing hierzulande schafft zusehends Strukturen, die ihm das Akquirieren von Investivkapital ermöglichen", erklärte sie mit Blick auf die Entstehungsgeschichte der Branche. Die allermeisten CarSharing-Unternehmen starteten als Selbsthilfeprojekt. Auch technisch geht es voran. Elektronische Kfz-Zugangssysteme sorgen dafür, daß die Angebote besser vernetzt werden können. "Mit meiner Mannheimer Chipkarte werde ich in wenigen Monaten problemlos ein Hamburger CarSharing-Auto nutzen können", schwärmte Frau Braun.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband CarSharing e.V. (bcs)
Hausmannstr. 9-10
30159 Hannover
Telefon: 0511/7100474
Telefax: 0511/1690254