Caritas international: "Landminen verlängern den Krieg und vergiften den Frieden"
(Freiburg) - Am 1. Dezember 1997 wurde die Konvention zur Ächtung von Landminen beschlossen - Kolumbien leidet noch heute unter dem Einsatz von Minen - Caritas international kümmert sich um die Opfer - Trotz weltweiten Verbots werden Landminen weiterhin in Kriegen eingesetzt
Kriege enden nicht, bloß weil die Waffen schweigen. Darauf weist Caritas international anlässlich des 25. Jahrestages der Unterzeichnung der Antipersonenminen-Konvention von Ottawa hin. "Auch Jahre nach Kriegen und militärischen Auseinandersetzungen werden immer noch Menschen durch im Boden schlummernde Minen getötet oder versehrt", sagt Oliver Müller, der Leiter von Caritas international. "Minen verlängern den Krieg und vergiften den Frieden."
Wie das konkret aussieht, beobachtet das Not- und Katastrophenhilfswerk des Deutschen Caritasverbandes seit Jahren in Kolumbien, wo fünf Jahre nach Unterzeichnung des Friedensabkommens im Jahr 2016 immer noch viele Menschen Minen und Sprengfallen zum Opfer fallen. Allein im Zeitraum von August 2018 bis Oktober 2022 wurden 1.938 Menschen Opfer von Minen. Von 1990 bis März 2017 registrierte die Aktion gegen Landminen (DAICMO) sogar 11.481 Minenopfer, wovon 7.028 den Streitkräften angehörten, 4.453 waren Zivilpersonen.
Caritas international kümmert sich seit Jahren mit dem Partner Caritas Kolumbien um die Minenopfer und um deren Angehörige. Wichtig ist hierbei eine rechtliche Beratung, die den Betroffenen hilft, Entschädigungsansprüche gegenüber dem Staat durchzusetzen. Eine weitere bedeutende Komponente ist die Aufklärung über die Gefahren der Sprengkörper. "Kolumbien ist in einer besonderen Situation: Auch nach dem Friedensschluss ist kein echter Frieden eingekehrt, immer noch werden Sprengfallen und Landminen durch Paramilitärs, Ex-Guerilleros und kriminelle Banden gelegt", berichtet Oliver Müller. "Ein unerträglicher Zustand."
Die Ottawa-Konvention von 1997 ächtet zwar weltweit den Einsatz von Landminen, doch diese werden nach wie vor in Kriegen eingesetzt. Aktuellstes Beispiel ist die Ukraine, der Jemen oder Mali sind weitere. Allein im Jahr 2021 sind weltweit 5.544 Minenopfer gezählt worden, 2.182 davon wurden getötet, 3.362 Menschen waren schwer verletzt und trugen Behinderungen davon. In insgesamt 50 Staaten wurden Opfer registriert, darunter auch in einigen der 163 Vertragsstaaten der Landminenkonvention.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V.
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