CARE fordert europäische Führungsstärke im entscheidenden Klimajahr 2014 / Offener Brief an europäische Staats- und Regierungschefs / Klimawandel eine "Frage von Leben und Tod für die Ärmsten der Armen”
(Bonn) - Im Vorfeld der Sitzung des Europäischen Rates am 20. und 21. März fordern die europäischen Mitglieder der Hilfsorganisation CARE die EU-Staats- und Regierungschefs in einem offenen Brief dazu auf, einen ambitionierten Klima- und Energierahmen 2030 zu schaffen und auf globaler Ebene Führungsstärke beim Klimaschutz zu zeigen.
"Wir sind besorgt darüber, dass die Europäische Union derzeit den nötigen Ehrgeiz vermissen lässt, um ihrer Rolle als Vorreiter in Sachen Klimaschutz und nachhaltiger Energiepolitik gerecht zu werden", warnt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland-Luxemburg. "Konkret muss beschlossen werden, dass Europa seine Emissionen im eigenen Wirtschaftsraum bis 2030 um mindestens 55 Prozent reduziert, und nicht wie bisher vorgesehen um lediglich 40 Prozent." Neben der Emissionsreduzierung fordert CARE auch national verbindliche, ehrgeizige Zielmarken für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Europa.
"Ohne diese ehrgeizigen Ziele zur Emissionsreduzierung ist das Risiko einer globalen Erwärmung um mehr als 2° Celsius unvermeidbar", erinnert Zentel. Die jüngsten Forschungsergebnisse von Klimawissenschaftlern legten sogar eine Deckelung der Erwärmung bei 1,5° Celsius nahe, um die schlimmsten Folgen noch zu verhindern.
Der offene Brief richtet sich an die Regierungen von Dänemark, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Tschechien und des Vereinigten Königreiches. Sie alle stünden zudem in der Verantwortung, Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen und emissionsarme Entwicklungsmodelle voranzubringen.
Der Zeitpunkt für deutliche Signale sei jetzt günstig, so CARE: Im September lädt UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon Staats- und Regierungschefs zu einem globalen Klimagipfel ein, im Dezember werden in Peru bei der jährlichen Konferenz der Klimarahmenkonvention die Weichen für ein umfassendes Klimaabkommen nach dem Jahr 2020 gelegt.
"Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit”, schreiben die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der europäischen CARE-Organisationen. "Nicht nur die ärmsten Weltregionen, sondern wir alle werden unter den Folgen des Nichtstuns leiden." Die Auswirkungen des Klimawandels machten schon heute Erfolge der Armutsbekämpfung zunichte und untergrüben Menschenrechte, wie zum Beispiel das Recht auf angemessene Ernährung. CARE schließt den Brief mit einem dringenden Appell: "Dies ist buchstäblich eine Frage von Leben und Tod für die Ärmsten der Armen. Nichthandeln ist keine Option."
Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke, Pressesprecherin
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