Carbon Management Strategie: Die Eckpunkte müssen nun zeitnah umgesetzt werden
(Berlin) - Der VIK-Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. arbeitet seit dem Beginn der Legislaturperiode intensiv an allen Fragen um die Abscheidung, den Transport und die Speicherung bzw. Nutzung von CO₂ (CCU/CCS) und gehörte zu den ersten Verbänden, die sich hierfür einsetzten. Daher ist die heutige Vorstellung der Eckpunkte zur Carbon-Management-Strategie (CMS) der Bundesregierung ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem verlässlichen Rechtsrahmen der Nutzung dieser für den Klimaschutz entscheidenden Technologie. Die CCU/S Technologien sind für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 unerlässlich und für die Erreichung des 1,5 Grad Ziels unverzichtbar. Insbesondere in den Sektoren, welche von besonders schwer vermeidbaren CO₂-Emissionen betroffen sind, bleibt die Abscheidung die einzige Möglichkeit zur wirksamen Emissionsvermeidung. Gerade diese "Hard-to-abate-Sektoren" wie beispielsweise die Kalk- und Zementindustrie brauchen diese Perspektive, um am Standort Deutschland klimaneutral produzieren zu können. Mit verlässlichen Regelungen wird auch eine Grundlage für weitere Schritte, wie die Nutzung des Kohlenstoffes in einer Kreislaufwirtschaft, gelegt.
Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK: "CCU/CCS ist eine erprobte und sichere Technologie. Sie findet bereits seit mehr als 20 Jahren international Anwendung. Es gibt keinen sachlichen Grund, dass Deutschland hier noch länger abseitsstehen sollte."
Neben den angekündigten Regelungen zum Transport von CO₂ ist die Entscheidung, auch die deutsche Ausschließliche Wirtschaftszone der Nordsee zur Speicherung zu nutzen, ein richtiges und wichtiges Signal und damit auch den europäischen Partnern gegenüber letztlich nur konsequent. Damit wird Deutschland auch selbst Verantwortung für seine eigenen Emissionen übernehmen.
Die Betonung der Technologieoffenheit durch den Bundeswirtschaftsminister heute ist sehr zu begrüßen, somit ist auch die mögliche Nutzung der Abscheidung bei Gaskraftwerken ein positives Signal. Ob diese Anwendungsart letztlich auch genutzt werden wird, ist keineswegs sicher und sollte unbedingt dem Markt überlassen bleiben.
Der VIK betont, dass die CMS nun schnell mit Leben gefüllt werden muss und die entscheidenden Gesetzentwürfe schnell auf den Weg gebracht werden. Die Koalition ist sich einig, daher sollte jetzt keine weitere Zeit verloren werden.
Christian Seyfert fasst zusammen: "Die Carbon Management Strategie ist für eine klimaneutrale Industrie unverzichtbar - die Unterehmen stehen mit Projekten parat, jetzt müssen die gesetzlichen Grundlagen schnell geschaffen werden."
Quelle und Kontaktadresse:
VIK - Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Alexander Ranft, Bereichsleiter Kommunikation
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