BWV fordert Zulassung von Heizöl als Agrardiesel
(Mainz) - Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e. V. (BWV) hat sich in einem Schreiben mit der Bitte um Hilfe in Sachen Agrardiesel an den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage gewendet. Durch die beschlossenen Einschnitte im Haushaltsbegleitgesetz würden die landwirtschaftlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz stark belastet, so der Präsident des BWV, Norbert Schindler. Die Kürzungen in der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung und im Bereich Agrardiesel seien aufgrund der ohnehin bereits angespannten Einkommenssituation eine zusätzliche Bürde für jeden Betriebsleiter.
Besonders durch diese Beschlüsse seien auch die Obst- und Gemüsebetriebe im Land belastet. Diese hatten in den vergangenen zwei Jahren nicht nur mit Erzeugerpreiseinbußen, sondern aufgrund der Trockenheit auch mit stark gestiegenen Bewässerungskosten zu kämpfen. Hier seien besonders die Kosten für den Betrieb der Dieselpumpen ein Problem. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd hat daher seine alte Forderung, Heizöl für den Betrieb von Beregnungspumpen zuzulassen, nochmals bekräftigt.
Aufgrund der Erzeugerpreissituation der vergangenen Jahre seien die Landwirte derzeit nicht mehr in der Lage, die immensen Dieselkosten, die aufgrund der dringend notwendigen Bewässerungsmaßnahmen entstehen, zu tragen. Gerade in den vergangenen zwei Jahren hätten die Beregnungskosten häufig die Erlöse überstiegen, da die Betriebe aufgrund der Trockenheit deutlich mehr beregnen mussten, als in den Vorjahren.
Darüber hinaus wies der BWV nochmals darauf hin, dass eine generelle Möglichkeit für alle Landwirte, Diesel zu Heizölbedingungen tanken zu können, die Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU in diesem Bereich endlich beenden würde. Diesel sei einer der wichtigsten Energieträger in der Landwirtschaft und nur ein geringer Anteil davon werde für den Transport auf der Straße benötigt. Der Dieselverbrauch in der Landwirtschaft falle nur etwa zu 10 % bei Transportarbeiten auf Straßen an, so der BWV. Beispielhaft in dieser Frage sei Frankreich, wo seit Jahren der Dieseltreibstoff für die Landwirtschaft dem gleichen Steuersatz wie Heizöl unterliege.
Auch Österreich habe im vergangenen Jahr aus ökonomischen Gründen im Sinne der landwirtschaftlichen Betriebe beschlossen, den Steuersatz für Agrardiesel auf den Steuersatz für Heizöl abzusenken.
Da Heizöl in Deutschland nur mit 6,14 Cent je Liter besteuert werde, Agrardiesel hingegen mit 25,56 Cent je Liter, einem Selbstbehalt in Höhe von 400 Euro und einer Kappung bei 10.000 Litern, würde die Zulassung von Heizöl als Agrardiesel sowohl bei den Beregnungsanlagen im Gemüseanbau als auch generell in den landwirtschaftlichen Betrieben zu einer dringend notwendigen Kostenentlastung für die betroffenen Betriebsleiter führen, so BWV-Präsident Schindler.
Quelle und Kontaktadresse:
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