BWE-Präsident Ahmels: Subvention der Kohle durch das EEG ist grotesk / Vorschlag der NRW-CDU völlig absurd
(Osnabrück) - Der Bundesverband WindEnergie (BWE) lehnt die Idee der nordrhein-westfälischen CDU, einen Teil der Kohlesubventionen künftig über das Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) zu finanzieren, strikt ab. Das ist ein grotesker Vorschlag, betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels, das EEG ist in seinem Grundgedanken zur Förderung umweltfreundlicher Energien angelegt. In seiner bestehenden Form sei es von allen juristischen Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof bestätigt worden. Wer jetzt über die Aufnahme von Kohlestrom laut nachdenkt, erklärt Ahmels, will dieses Gesetz aus seinen Fugen sprengen. Hintergrund der Diskussion ist die Belastung des Bundeshaushalts, vor allem aber des durch die Kohlesubventionen stark belasteten nordrhein-westfälischen Landeshaushalts.
In NRW wird die Kohle mit 2,5 Eurocent pro Kilowattstunde gefördert. Diese Kohle-Subvention wird nicht direkt vom Verbraucher gezahlt, sondern über Steuern an ihn weitergegeben. Die öffentliche Wahrnehmung gerät völlig durcheinander, wenn es bei dem EEG nicht mehr nur um eine Umlage für erneuerbare Energien geht, sondern wenig zukunftsfähige und umweltbelastende Kohle mitgefördert wird, betont Ahmels. Auch würde der Begriff Erneuerbares-Energien-Gesetz (EEG) dadurch konterkariert. Die zur Begrenzung des Vergütungsvolumens von der NRW-CDU vorgeschlagene Deckelung, so der BWE-Präsident weiter, lasse kaum einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zu, zumal der Anteil der Kohle am EEG nach den Vorschlägen der CDU bis 2010 sukzessive auf über 25 Prozent steigen solle. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien sei aber notwendig, um zu weiteren Kostendegressionen zu kommen. So hätten allein bei der Windkraft in den letzten zehn Jahren die Kosten um über 50 Prozent gesenkt werden können, erläutert Ahmels. Die Windkraft bekommt damit eine immer größere industriepolitische Bedeutung für den Export. Schon ab 2015 werden die Kosten der konventionellen Energien über denen der Ökoenergien liegen, weil Beschaffungsrisiken die Preise rasant steigen ließen.
Zur Windkraft-Technik:
Eine moderne Windkraft-Anlage der Megawatt-Klasse hat eine Nennleistung von 1,5 Megawatt und einen Rotordurchmesser von 70 Metern. An einem durchschnittlichen Standort erzeugt solch ein Windrad im Jahr rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom genug Energie für 1.000 Vier-Personen-Haushalte. Eine Windturbine für die Offshore-Nutzung wird künftig eine Nennleistung zwischen drei und fünf Megawatt haben. Eine Fünf-MW-Anlage kann dank der stärkeren Winde auf hoher See im Jahr rund 17,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom produzieren genug Energie für rund 5.000 Vier-Personen-Haushalte.
Zum Bundesverband WindEnergie (BWE):
Der BWE engagiert sich seit Jahren für eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien: Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie. Mit derzeit rund 13.000 Mitgliedern ist der BWE der bundesweit größte Verband im Bereich regenerativer Energien.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
Herrenteichsstr. 1, 49074 Osnabrück
Telefon: 0541/350600, Telefax: 0541/3506030
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