BWE engagiert sich bei Branchenplattform Cybersicherheit
(Berlin) - Seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine rückt die Sicherheit von Anlagen zur Energieerzeugung stärker in den öffentlichen Fokus. Um insbesondere den Schutz vor Cyberangriffen zu erhöhen, hat das Future Energy Lab der Deutschen Energieagentur dena die Branchenplattform Cybersicherheit ins Leben gerufen. Ziel der Plattform ist der Aufbau eines Dialogformates mit relevanten Akteur*innen sowie von branchenübergreifender Kompetenz für das Thema Cybersicherheit. Der BWE ist als Verband Mitglied der Plattform.
BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek: "Kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine war eine große Zahl von Windenergieanlagen in Europa von einem Cyberangriff betroffen. Der Vorfall hat sowohl bei den Unternehmen als auch in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür geschärft, dass der Cybersicherheit ein hoher Stellenwert eingeräumt werden muss. Die Initiative halten wir daher aus Branchensicht für einen wichtigen Schritt."
Im März 2022 wurde das KA-SAT Satellitennetzwerk Opfer eines Cyberangriffs. Über das Netzwerk werden Kommunikationsanbindungen als Alternative zu DSL und anderen Internetanbindungen angeboten. Windparks in Regionen, in denen es an leistungsfähigen Internetanschlüssen mangelt, nutzen derartige Angebote. In der Folge waren diese Windparks von Störungen der Kommunikation mit den Anlagen betroffen. Handelte es sich bei diesem Vorfall noch nicht um einen bewussten Angriff, so wurden später im Jahr Unternehmen der Branche gezielt angegriffen.
"Die Angriffe haben die große Resilienz einer dezentral organisierten, erneuerbaren Energieversorgung gezeigt: Auch wenn die Kommunikation mit den Anlagen gestört war, waren diese weiter im Betrieb und haben Strom erzeugt. Erneuerbare Energien sind in dieser Hinsicht sicherer als fossile. Dennoch müssen wir erkennen: Mit einem verstärkten Ausbau von Windenergie wird diese als Ziel von Störaktionen attraktiver. Unternehmen können es sich deshalb nicht leisten, die Sicherheit ihrer IT-Systeme zu vernachlässigen", so Heidebroek weiter.
Der BWE nahm an der Auftaktsitzung der Plattform teil und wird sich hier intensiv engagieren. Erstes Zwischenziel der Plattform ist die Erstellung einer ausführlichen Themenroadmap noch in diesem Jahr. Von dieser ausgehend sollen Gutachten und Studien die einzelnen Themenfelder vertiefen. Die Ergebnisse dieser Gutachten werden in der Folge in Arbeitsgruppen mit Fachexpert*innen aus Wirtschaft und Politik diskutiert, bevor aus dem Projekt Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
Frank Grüneisen, Pressereferent
EUREF-Campus 16, 10829 Berlin
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