BWE begrüßt Veröffentlichung der Fortsetzungsstudie zur Probabilistik
(Berlin) - Die von der Umweltministerkonferenz eingesetzte Unterarbeitsgruppe Probabilistik hat am Freitag die sogenannte Fortsetzungsstudie zur Probabilistik veröffentlicht. Die Studie entwickelt das in der Pilotstudie erarbeitete Hybrid-Modell zum Raumnutzungs-Kollisionsrisikomodell (RKR) weiter und gestaltet es für den Rotmilan vollzugstauglich aus.
BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek: "Die nun erfolgte Veröffentlichung der Fortsetzungsstudie zur Probabilistik ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Bewertung der Kollisionsrisiken für als gefährdet geltende Brutvogelarten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das Hybridmodell der Probabilistik Prognosen für spezifische lokale Konstellationen deutlich verbessert. Dass das Modell nun für den Rotmilan vollzugstauglich vorliegt, ist eine gute Nachricht.
In weiteren Schritten muss das Modell nun auch auf weitere gefährdete Brutvogelarten ausgeweitet werden. Bislang fehlt es an einem wissenschaftlich fundierten Bewertungsmaßstab zur artenschutzrechtlichen Signifikanzbewertung. Der Bundesverband WindEnergie setzt sich seit Langem für die Einführung der Probabilistik ein."
Für die Ermittlung des Kollisionsrisikos geschützter Vogelarten stehen zwei Instrumente im Raum: Die Habitatpotenzialanalyse (HPA) und die Probabilistik. Der BWE sieht bei der HPA deutliche Mängel. Diese berücksichtigt zu wenige Einflussfaktoren auf das Kollisionsrisiko und führt damit zu unpräzisen Bewertungen. Darüber hinaus ist die HPA als Instrument derzeit nicht dazu geeignet, einen positiven Einfluss auf die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren zu haben.
"Das Hybridmodell der Probabilistik ist der reinen HPA in der Güte der Aussagen deutlich überlegen. Es kann äußerst präzise Aussagen über das tatsächliche Kollisionsrisiko liefern und entspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Ursprünglich hätte die Probabilistik bereits in diesem Sommer vollzugstauglich sein sollen. Nun muss die Bundesregierung die Probabilistik schnellstmöglich als Bewertungsmethode rechtlich verankern. Dadurch wird die Identifikation risikoarmer Flächen präzisiert und die Ausbauplanung kann deutlich effizienter und umweltverträglicher erfolgen”, kommentiert die BWE-Präsidentin.
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