Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

bvse begrüßt Vorschläge zur Europäischen Elektronikschrott-Richtlinie

(Bonn/Berlin) – „Die mittelständische Recyclingwirtschaft stimmt den Vorschlägen des Europäischen Parlaments zur Europäischen Elektro- und Elektronikaltgeräte-Richtlinie ausdrücklich zu“. Dies erklärte jetzt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), Bonn/Berlin, Hans-Günter Fischer, dessen Verband mehr als 600 meist mittelständische Unternehmen der Recyclingwirtschaft vertritt. Viele Vorschläge des bvse insbesondere zur getrennten Altgeräte-Sammlung seien vom EU-Parlament berücksichtigt worden.

So habe der bvse „schon vor langem“ darauf hingewiesen, dass Elektro- und Elektronikgeräte aus privaten Haushalten getrennt von anderen Abfällen zu erfassen seien. Bei der gemeinsamen Erfassung mit unsortiertem Siedlungsabfall könnten gleichzeitig erfasste Elektro- und Elektronikgeräte beschädigt und die zum Teil enthaltenen gefährlichen Stoffe freigesetzt werden. Somit würde gegen eine Reihe von Rechtsvorschriften wie die Gefahrstoff-Verordnung sowie das Bundes-Immissionsschutzgesetz verstoßen.

Auch eine Wiederverwendung der Geräte sei durch Verschmutzung oder Zerstörung nicht mehr möglich. Weiterhin sei zu befürchten gewesen, dass der Bürger nicht nur Kleingeräte, sondern auch größere Geräte über bereits existierende Sammelsysteme entsorgt hätte.

„Es kann nicht sinnvoll sein, PCs oder Monitore gemeinsam mit gemischtem Siedlungsabfall zu erfassen“, sagte Fischer. Schließlich sei zu beachten, dass durch eine Beschädigung und Verschmutzung die Geräte in Abfälle zur Beseitigung klassifiziert würden. Dies widerspreche der Zielhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes - nämlich der Vermeidung von Abfällen vor der Verwertung und Beseitigung.

Auch die geplante Anhebung der Sammelquote von vier auf sechs Kilogramm Elektronikschrott pro Einwohner und Jahr decke sich mit den Vorschlägen des bvse, der eine ambitioniertere Zielvorgabe in dieser Höhe in einem Positionspapier veröffentlicht habe, so Fischer.

„Wir begrüßen auch die vorgeschlagene Anhebung der Verwertungsquoten“, betonte der bvse-Hauptgeschäftsführer. Bei den Wiederverwendungs- und Recyclingquoten habe eine Umfrage bei den bvse-Mitgliedsbetrieben jedoch ergeben, dass diese nach Auffassung der Unternehmen für die Haushaltskleingeräte und die Unterhaltungselektronik zu hoch seien. Die Zielvorgaben könnten nur erfüllt werden, wenn bei zukünftigen Gerätegenerationen eine demontage- und recyclingfreundliche Produktgestaltung noch stärker berücksichtigt würde. In dem Richtlinienentwurf sei jedoch vorgesehen, dass die genannten Quoten spätestens bis zum 1. Januar 2006 erfüllt werden sollten. Bis zu diesem Zeitpunkt würden fast ausschließlich solche Geräte einem Recycling zugeführt, deren Konstruktion nur teilweise unter dem Aspekt einer recyclingfreundlichen Produktgestaltung durchgeführt wurde, so bvse-Hauptgeschäftsführer Fischer.

Quelle und Kontaktadresse:
bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (BVSE) Achim Hallerbach, Pressesprecher Hohe Str. 73 53119 Bonn Telefon: 0228/9884927 Telefax: 0228/9884999

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