Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

BVR-Konjunkturprognose: Anhaltende Unsicherheit trübt den Ausblick

(Berlin) - In seiner aktuellen Konjunkturprognose rechnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) damit, dass die hartnäckige Wirtschaftsflaute hierzulande zunächst noch andauern wird. "Die politische Unsicherheit drückt auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland. Zu der anhaltenden Stagnation sind mit dem Ende der Ampelkoalition in Deutschland und dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA neue Fragezeichen hinzugekommen. In diesem Umfeld ist eine Erholung der Wirtschaft erst ab der zweiten Jahreshälfte 2025 zu erwarten", erklärt Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR. Daher zeichne sich für das Jahr 2025 in Deutschland lediglich ein preisbereinigtes Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozent ab, nach einem prognostizierten Rückgang um 0,2 Prozent im Jahr 2024.

So herrsche nach dem Ampel-Aus auf Bundesebene in Sachen Wirtschaftspolitik weitestgehender Stillstand, was das Investitionsklima spürbar belaste. "Wachstumsstärkende Maßnahmen sind überfällig, aber erst im zweiten Halbjahr zu erwarten. Nach der vorgesehenen Bundestagswahl im Februar wird sich die neue Regierung erst finden müssen, bevor sie neue wirtschaftliche Impulse setzt", so Bley.

Über den Kurs des künftigen US-Präsidenten bestehe weiterhin große Unsicherheit. "Aus deutscher Sicht besonders relevant sind die im Wahlkampf angekündigten US-Zollerhöhungen, da die hiesige Wirtschaft eine hohe Exportorientierung aufweist und den transatlantischen Handelsbeziehungen eine große Bedeutung zukommt. Im Hauptszenario unserer neuen Konjunkturprognose gehen wir davon aus, dass die angekündigte allgemeine Erhöhung der US-Zölle nicht unmittelbar nach Amtsantritt und nicht in vollem Umfang erfolgen wird. Wahrscheinlicher ist eine vorhergehende Verhandlungsphase und dann eine schrittweise Einführung von Zöllen. In diesem schwierigen Umfeld ist der Abschluss des Mercosur-Handelsabkommens mit den wichtigsten Staaten Lateinamerikas ein starkes Signal für den Freihandel und die deutsche Exportwirtschaft", so Bley weiter.

Vor dem Hintergrund möglicher US-Zollerhöhungen sei für Deutschland im Jahresverlauf 2025 zwar mit negativen Konjunkturimpulsen zu rechnen. Der Umfang der Dämpfungen dürfe sich aber mit schätzungsweise 0,2 Prozentpunkten in Grenzen halten. Sollte es jedoch zu einem schweren Handelskrieg kommen, könne die preisbereinigte Wirtschaftsleistung Deutschlands im kommenden Jahr erneut sinken.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Melanie Schmergal, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Schellingstr. 4, 10785 Berlin, Telefon: 030 20210

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