Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

BVR: Konjunkturerholung verzögert sich, Inflation bleibt zunächst hoch

(Berlin) - Mit dem heute bestätigten Rückgang des Industrie-Einkaufsmanagerindex, er verminderte sich von 57,8 Punkte im Oktober auf 57,4 Punkte im November, mehren sich die Anzeichen, dass die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Winterhalbjahr merklich an Fahrt verliert. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) revidiert daher seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr und rechnet nunmehr mit einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,7 Prozent (zuvor 3,3 Prozent). "Die dämpfenden Effekte der Infektionsschutzmaßnahmen sowie der Materialengpässe dauern länger an und belasten die Konjunktur gravierender als noch im Sommer erwartet", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.

Für 2022 wird im Hauptszenario der aktuellen Konjunkturprognose aber weiterhin von einem Wachstum um 4,5 Prozent ausgegangen, wobei das vor Ausbruch der Coronakrise erlangte BIP-Niveau erst im 2. Quartal wieder erreicht werden dürfte. Zu den zentralen Annahmen des Hauptszenarios gehört, dass die Pandemie nach Überwindung der jüngsten Welle in Schach gehalten werden kann. Die verschärften wirtschaftlichen Beschränkungen sollten spätestens ab dem Frühjahr wieder zurückgefahren werden können. Bezüglich der Materialengpässe wird angenommen, dass diese ab dem Frühjahr spürbar an Bedeutung verlieren werden. "Sollten sich die dämpfenden Effekte der Beschränkungen und der Knappheiten aber über einen längeren Zeitraum erstrecken, könnte das Wirtschaftswachstum Deutschlands 2022 deutlich schwächer ausfallen", so Martin weiter.

Bei den Verbraucherpreisen verdichten sich nach Einschätzung Martins die Zeichen dafür, dass deren Höhenflug zunächst anhalten wird. Vor allem wegen unerwartet kräftiger Preissteigerungen bei Rohöl und Erdgas korrigiere der BVR seine Inflationsprognosewerte nach oben. Für 2021 wird nun eine Inflationsrate von 3,1 Prozent prognostiziert, die sich 2022 auf 2,6 Prozent vermindern dürfte. Die Inflationsrate wird der Prognose zufolge erst Ende 2022 wieder unter die Marke von 2 Prozent sinken.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Cornelia Schulz, Pressesprecherin Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: (030) 20210, Fax: (030) 20211900

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