BVMW-Studie zeigt: Deutsche arbeiten im Schnitt einen Monat für Sozialleistungen ohne Beitragszahlungen
(Berlin) - im Auftrag des Bundesverband Der Mittelstand. BVMW erstellte Studie des Forschungszentrums Generationenverträge unter der Leitung von Professor Dr. Bernd Raffelhüschen (Universität Freiburg) zeigt, dass der durchschnittliche deutsche Bürger pro Jahr einen Monat arbeitet, um Sozialleistungen zu finanzieren, für die keine vorangegangenen Beitragszahlungen geleistet wurden. Laut Studie beliefen sich die Ausgaben für solche Sozialleistungen im Jahr 2022 auf etwa 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das entsprach rd. 255,2 Milliarden Euro.
Die Untersuchung ergab zudem, dass diejenigen, die nach dem 27. Mai 1980 geboren wurden, als Sozialstaatsverlierer gelten, während früher geborene Generationen von den Sozialleistungen profitieren.
Die Studie prognostiziert, dass bis zum Jahr 2050 etwa 26,7 Prozent aller Staatseinnahmen zur Deckung der Sozialleistungen ohne Beitragszahlungen erforderlich sein werden, sofern der Leistungsumfang unverändert bleibt. Dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 2021 eine Steigerung um 2,6 Prozentpunkte.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit sozialpolitischer Reformen, um den Kostendruck auf zukünftige Generationen zu reduzieren. Allerdings werden solche Reformen aufgrund der Altersstruktur der Wählerinnen und Wähler in den kommenden Jahrzehnten politisch schwer umsetzbar sein. Das verbleibende Zeitfenster für die Modernisierung des Sozialstaates muss daher schnellstens für ausgabensenkende Strukturreformen in allen Zweigen der Sozialversicherung genutzt werden.
Der BVMW fordert die politisch Verantwortlichen auf, noch in diesem Jahr Maßnahmen zu ergreifen, um die steigenden Sozialausgaben ohne Beitragssteigerungen zu bewältigen und damit einen Schritt in Richtung einer fairen Verteilung der Lasten für alle Generationen sicherzustellen. Ziel muss sein, den Schwellenwert für die Summe aller vier Sozialversicherungszweige auf 40 Prozent zu deckeln.
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