BVKJ fordert: "Was in Hamburg möglich ist, muss auch bundesweit gelingen: Mehr Kinder- und Jugendärzte!"
(Köln) - Die Kinder und Jugendlichen in Hamburg haben es gut: demnächst gibt es vier neue Kinder- und Jugendarztsitze für die Stadt. Dafür hat die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) gesorgt.
"Hamburg macht es vor. Dort haben die Verantwortlichen hinter die Kulissen geschaut und erkannt, dass die vorhandenen Behandlungskapazitäten nicht ausreichen, auch wenn es auf dem Papier eine Überversorgung mit Pädiatern gibt." Mit diesen Worten kommentierte Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) die gute Nachricht und ergänzte: "Überall in Deutschland mehren sich die Klagen von Eltern, die für ihr Kind keinen Pädiater finden können. Mehr Geburten, zusätzliche und erweiterte Vorsorgeuntersuchungen sind unter anderem Grund für den Kinder- und Jugendarztmangel, der besonders die Kinder und Jugendlichen in ländliche Regionen und in den weniger wohlhabenden Vierteln der Großstädte trifft. Als Berufsverband haben wir rechtzeitig auf den Missstand hingewiesen, von Seiten der verantwortlichen Politiker und auch KVen aber wenig Initiative gesehen.
Nun hoffen wir, dass die anderen KV-Bezirke aufwachen und dem Hamburger Beispiel folgen und zusätzliche Kassensitze schaffen, für die dann aber auch zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Politik neue, den tatsächlichen Bedürfnissen angepasste Bedarfsplanungsrichtlinien erarbeitet, um regional dem Versorgungsbedarf besser als bisher zu entsprechen. Wir Kinder- und Jugendärzte versuchen derzeit, so viele Kinder medizinisch zu betreuen wie nur irgend möglich, viele Kolleginnen und Kollegen gehen dabei weit über ihre Belastbarkeitsgrenzen hinaus. Es ist Zeit, dass wir Verstärkung bekommen, um alle Kinder in unserem Land medizinisch bestmöglich zu versorgen."
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