BVK begrüßt Einführung eines Dachfonds für Beteiligungskapital / Mobilisierung privaten Kapitals schließt Kapitallücke im Frühphasen-Segment
(Berlin) - Als Bundesverband der deutschen Beteiligungsgesellschaften befürworten wir den angekündigten Zufluss von neuem Beteiligungskapital für innovative Unternehmen nachdrücklich, sagt BVK-Geschäftsführer Dr. Holger Frommann. Der geplante Dachfonds kann den aktuellen Kapitalmangel bei Early stage-Fonds beheben. Er ergänzt das bereits seit 1995 existierende BTU-Programm. Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister Wolfang Clement hatte am 2. Oktober die Einrichtung eines Dachfonds angekündigt, der in deutsche Beteiligungskapitalfonds für Frühphasen- und Wachstumsunternehmen investieren soll. Die Kapitalausstattung in Höhe von 500 Mio. Euro wird hälftig vom Europäischen Investitionsfonds (EIF) und vom ERP-Sondervermögen aufgebracht.
3,4 Mrd. Euro sind für Investitionen im Frühphasen-Bereich frei verfügbar
Der Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften German Venture Capital Association (BVK) e.V. mit Sitz in Berlin setzt sich seit geraumer Zeit für ein speziell auf den Frühphasen- (Early stage-) Bereich ausgerichtetes öffentliches Dachfonds-Modell ein. Während im Later stage- und Buy out-Bereich ausreichend Kapital vorhanden ist, kämpft das Early stage-Segment mit einem deutlichen Kapitalmangel, führt Frommann aus. Ein Fondsvolumen von 7,8 Mrd. Euro wird nach Berechnungen des BVK von Venture-Capital-Gesellschaften in diesem Segment verwaltet, wovon rund 3,4 Mrd. Euro für Investitionen frei verfügbar sind. Allerdings entfallen davon fast 80 Prozent auf 28 große Gesellschaften mit internationalem Investitionsfokus. 2002 erreichte der Anteil der neuen Mittel, die für Early stage-Investitionen eingeworben wurden, mit nur 14 Prozent des gesamten Fundraising einen neuen Tiefpunkt; eine Wende ist nicht erkennbar.
Langfristig müssen private Kapitalquellen erschlossen und gesichert werden
Das Dachfonds-Modell stellt aus Sicht des BVK ein marktkonformes, flexibles und damit unbürokratisches Instrument zur Förderung innovativer Unternehmen dar. Bereits auf europäischer Ebene umgesetzte vergleichbare Konzepte des EIF beweisen die Realisierbarkeit. Unternehmensgründungen und junge Unternehmen sind Garant für Deutschlands Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit, sagt der BVK-Geschäftsführer. Die Finanzierungslücke muss hier schnellstens geschlossen werden. Ansonsten verliert Deutschland europaweit und international den Anschluss. Dank der Partizipation des Bundes als Finanzinvestor ist eine Mobilisierung privaten Kapitals für Investitionen in Early stage-Fonds möglich.
Langfristiges Ziel der Politik sollte es laut BVK allerdings sein, private Kapitalquellen für Beteiligungskapital-Fonds zu erschließen und zu sichern. Hier bestehe noch Nachholbedarf. Derzeit fehlten potenziellen Investoren in Deutschland verlässliche und attraktive Rahmenbedingungen für ein Engagement in Beteiligungsfonds.
Anmerkungen
Terminologie
Beteiligungskapital oder Private Equity bezeichnet die Vergabe von Beteiligungskapital an nicht börsennotierte Unternehmen in allen Unternehmensphasen, d. h. Venture Capital und Buy outs. Venture Capital bezieht sich auf Early stage- (Frühphasenfinanzierung: Seed und Start-up) und Expansionsfinanzierung.
Über den BVK
Der 1989 in Berlin gegründete Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften German Venture Capital Association e.V. (BVK) ist die umfassende Organisation der deutschen und der in Deutschland tätigen Repräsentanten ausländischer Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Er hat die zentrale Aufgabe, die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und das öffentliche Bewusstsein zu Funktion und Bedeutung von Beteiligungsgesellschaften als verlässliche Partner für Unternehmen, Initiatoren wirtschaftlichen Wachstums und Stabilitätsfaktor für die Wirtschaft Deutschlands zu fördern.
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