BVDW-Studie: Mehrheit der Deutschen lässt das Smartphone im Urlaub öfter aus
(Berlin/Düsseldorf) - Im Urlaub nutzt die Mehrheit der Deutschen ihr Smartphone wesentlich weniger als zuhause oder nimmt es gar nicht erst mit. Kaum jemand arbeitet mit dem Smartphone aus dem Urlaub. Das geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage von Kantar TNS (n=1.044) im Auftrag des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hervor.
Digital Detox: Die meisten Deutschen nutzen ihre Urlaubsreise, um auch Abstand von ihrem Smartphone zu bekommen. Mehr als jeder dritte Befragte (36 Prozent) gibt an, dieses bei einer typischen Urlaubsreise deutlich weniger zu nutzen als zuhause, jeder Fünfte (20 Prozent) nutzt es während dieser Zeit nur im Notfall. Auffällig: Bei denjenigen, die angeben, das Smartphone nur in Notfällen zu benutzen, treten diese offenbar sehr häufig auf, bei fast jedem Zweiten (45 Prozent) sogar mindestens einmal täglich. Ganz auf das Smartphone verzichten im Urlaub lediglich fünf Prozent der Befragten.
BVDW-Vizepräsident Thorben Fasching (Open Reply) erklärt: "Durch Smartphones sind wir nicht nur ständig erreichbar, wir haben auch immer und überall Zugriff auf praktisch alle Informationen. Als Gesellschaft mussten wir lernen, damit umzugehen - auch deshalb gibt es eine Entwicklung hin zum bewussten Umgang beziehungsweise Verzicht." Jeder fünfte Bundesbürger (22 Prozent) verbringt im Urlaub sogar mehr Zeit am Smartphone. 77 Prozent derjenigen, die ihr Smartphone mit in den Urlaub nehmen, nutzen es einmal oder mehrmals täglich.
Während ihrer Reise lassen die meisten den Urlaub einfach Urlaub sein: Nur fünf Prozent der Befragten geben an, währenddessen mit dem Smartphone zu arbeiten. Die meisten (58 Prozent) nutzen ihr Smartphone während der Urlaubsreise tatsächlich zum Telefonieren, gefolgt von E-Mails lesen oder versenden (51 Prozent) und Messaging (42 Prozent). Jeder fünfte (19 Prozent) bucht mit seinem Smartphone im Urlaub weitere Reiseelemente wie Unterkünfte oder Tickets für öffentliche Verkehrsmittel und Sehenswürdigkeiten. "Das Smartphone hat in vielen Fällen die Art zu reisen grundlegend verändert", weiß BVDW-Experte Thorben Fasching. "Heute sind viele deutlich spontaner - Smartphones ermöglichen die Reiseplanung während der Reise."
Laut einer früheren BVDW-Studie, die im März dieses Jahres veröffentlicht wurde, nutzen 45 Prozent der Deutschen Videostreaming. Im Urlaub mit dem Smartphone tun das der aktuellen Studie nach nur elf Prozent und damit deutlich weniger als etwa Online-Banking (18 Prozent). "Sicherlich verzichten einige im Urlaub darauf, ihre Serie dort weiterzuschauen. Ein Hemmnis dürfte aber auch die Verfügbarkeit von schnellem Internet und den entsprechenden Volumina in Mobilfunkverträgen sein", sagt Fasching. Zudem sei noch nicht bei jedem angekommen, dass die mobile Internetnutzung zumindest in der EU inzwischen ohne Mehrkosten möglich ist.
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