BVDM unterstützt Initiative des Bundesrates zum Aufschub der EU-Verordnung gegen Entwaldung
(Berlin) - Auf Holz basierende Druckerzeugnisse und Verpackungen dürfen ab dem 30. Dezember 2024 nur noch in der EU in den Verkehr gebracht werden, wenn sie nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen. Auf Grund der unzureichenden Vorbereitung ist es derzeit nicht möglich, diese EU-Verordnung in der Praxis umzusetzen. Daher fordert der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) eine Überarbeitung, mindestens aber den Aufschub des Inkrafttretens der Verordnung. Damit unterstützt er eine entsprechende Entschließung seitens des Bundesrates.
Die bisher unzureichende Vorbereitung seitens der EU-Kommission wird im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Unternehmen ihre Produkte nicht mehr gesetzeskonform in Verkehr bringen können. Eine große Zahl ungeklärter Fragen gefährdet die Herstellung gedruckter Presseprodukte, Bücher, Wahlunterlagen, technischer Dokumentationen, Etiketten und Verpackungen.
Der BVDM hatte daher zusammen mit anderen Spitzenverbänden der Wertschöpfungskette Druck bereits im März 2024 in einem Positionspapier auf die schwerwiegenden Hindernisse für eine fristgerechte Umsetzung der EUDR hingewiesen und eine Überarbeitung sowie einen Aufschub von Sanktionen um mindestens ein Jahr gefordert.
Am 17. Mai 2024 hat der Bundesrat eine Entschließung zum Thema "Praxisgerechte Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung und Vermeidung bürokratischer Lasten" beschlossen. Darin fordert er u.a., die rechtlichen Vorgaben, die zeitlichen Abläufe und den Detaillierungsgrad der Anforderungen für die Anwender sowie für die betroffenen Verwaltungen mit ausreichendem Vorlauf und in praktikabler Weise zu erfüllen. Der BVDM unterstützt diese Entschließung des Bundesrates, die auch zentrale Forderungen des BVDM aufgreift. Angesichts der Initiative der Länderkammer sollten sich die Ministerien aufgefordert sehen, sich für entsprechende praxisnahe Lösungen auf EU-Ebene einzusetzen.
Im Juni 2024 wird der BVDM gemeinsam mit den Verbänden BDZV, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, BVDA und MVFP dem Bundeswirtschaftsministerium die Kritikpunkte der Branche erneut vortragen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)
Bettina Knape, Pressesprecherin
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