Pressemitteilung | Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)

bvdm signalisiert aufreibende Zeiten für die Druck- und Medienwirtschaft

(Berlin) - Der Branchenbericht des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) bestätigt die empfindliche Lage der Branche nach den historischen Einbrüchen der Coronapandemie. Steigende Auftragszahlen und eine wiedererstarkende Gesamtkonjunktur standen 2021 zunehmenden Belastungen durch Lieferengpässe und Kostensteigerungen gegenüber. Seit Jahresbeginn geben zudem die Unwägbarkeiten des Ukrainekrieges weiteren Anlass zur Sorge.

Die Erholung der Branche nach den coronabedingten Einschränkungen zu Beginn des Jahres 2021 wurde durch die zunehmende Materialknappheit vor allem bei grafischen Papieren und die gestiegenen Kosten für Energie und Vorleistungsgüter merklich ausgebremst. Insgesamt stellt sich ein zwiegespaltenes Bild dar. So gingen die nominalen Umsätze der Betriebe ab 50 Beschäftigen 2021 um 2,1 Prozent zurück. Jedoch konnte der saison- und kalenderbereinigte Produktionsindex im Vergleich zum Coronajahr 2020 um 1,5 Prozent zulegen. Positive Entwickelungen machten sich sowohl in den Druckdienstleistungssparten als auch bei Büchern und Sonstigen Druckerzeugnissen bemerkbar. Ihre wertmäßige Produktion stieg um 3,4 Prozent, 6,2 Prozent bzw.10,8 Prozent. Jedoch zeigen besonders die Rückgänge der wertmäßigen Produktion von Zeitungen/Anzeigenblätter (-6,5 Prozent) und Zeitschriften (-6,8 Prozent), dass nicht alle Sparten von der Erholung profitiert haben. Die Rückkehr zu den Produktions- und Umsatzwerten der Vorcoronajahre war damit bei der überwiegenden Zahl der Betriebe nicht möglich.

Lieferengpässe und Kostensteigerungen bremsen die Erholung in der Druck- und Medienbranche merklich aus

Besonders schwer wirkten sich 2021 die Belastungen durch Lieferengpässe und Kostensteigerungen aus. Durch das Ausklingen der Coronabeschränkungen sorgte eine von Nachholeffekten getriebene Sonderkonjunktur für eine schnelle Verbesserung der Auftragslage. Die steigende Nachfrage traf jedoch auf verringerte Produktionskapazitäten bei Vorprodukten sowie auf logistische Schwierigkeiten. Zunehmende Engpässe bei der Versorgung der Druckindustrie mit grafischen Papieren waren die Folge. Der vom bvdm aufgrund von ifo Daten berechnete Materialknappheitsindex notierte im Mittel rund 50 Prozent über den Werten des Jahres 2020. Dies beeinträchtigte nicht nur die Neuannahme von Aufträgen, sondern erschwerte auch die Umwandlung von bestehenden Aufträgen in Umsätze. Einhergehende Preisanstiege für Energie und Vorleistungsgüter sorgten zusätzlich für kostenseitige Belastungen der Unter-nehmen. Diese konnten nur teilweise über die Anhebung der Verkaufspreise weitergegeben werden und schmälerten die ohnehin geringen Gewinnmargen der Druck- und Medienunternehmen weiter.

Erholungsperspektiven bleiben begrenzt

Nach einer kurzen Entspannungsphase zu Beginn des Jahres verdüsterten sich die Perspektiven der Druck- und Medienunternehmen mit Beginn des Ukrainekrieges. So geben besonders die steigenden Preise für Energieträger und die Unwägbarkeiten der Versorgungssicherheit mit Gas Grund zur Besorgnis. Zu den anhaltenden Lieferengpässen kommt im Jahr 2022 auch ein drastisch steigender Fachkräftemangel. Hoffnungen auf eine graduelle Entspannung der schwierigen wirtschaftlichen Situation wurden damit vorerst zunichtegemacht. Die weitere Entwicklung in der Druck- und Medienbranche wird neben dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum maßgeblich von dem weiteren Verlauf der benannten Faktoren abhängen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) Bettina Knape, Pressesprecherin Markgrafenstr. 15, 10969 Berlin Telefon: (030) 2091390, Fax: (030) 209139113

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