Busse und Bahnen gefragt wie nie zuvor: Zwei Prozent mehr Fahrgäste im 1. Halbjahr 2008 / Immer mehr Menschen sind vom Kostenvorteil von Bussen und Bahnen überzeugt
(Berlin) - Allein im ersten Halbjahr 2008 ist die Zahl der Fahrgäste von Bussen und Bahnen um zwei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 gestiegen.[1] Das berichtete VDV-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Langowsky bei ihrem ersten Berliner Pressegespräch am heutigen Donnerstag (21. August 2008). Mit rund 90 Millionen mehr Fahrten seit Anfang dieses Jahres hat die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel etwa dreimal so stark zugelegt wie während der Fussball-WM 2006!, so Frau Langowsky. Immer mehr Menschen sind überzeugt von dem Kostenvorteil des Öffentlichen Personennahverkehrs. Denn für den Preis einer Tankfüllung kann man mit einer Monatskarte von Bussen und Bahnen einen ganzen Monat in seiner Stadt oder Region mobil sein.
Dabei verhielten sich die Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zudem noch umweltfreundlich: Busse und Bahnen erzeugen nur ein Drittel des Kohlendioxids bei gleicher Leistung, sagte Frau Langowsky. Denn in einem durchschnittlich besetzen Standardlinienbus würden nur zwei Liter Diesel pro Person und 100 Kilometer benötigt. Morgens im Berufsverkehr sogar nur ein halber Liter.
Der VDV unterstützt die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Bundesregierung und schlägt der Bundesregierung deshalb vor, das Bus- und Bahnfahren noch attraktiver zu machen, indem die Umsatzsteuer von derzeit sieben auf fünf Prozent gesenkt wird, so Frau Langowsky. Das europäische Recht lässt dies zu. Allein im Linienverkehr würde diese Senkung eine jährliche Entlastung der Ticketpreise von rund 125 Millionen Euro ermöglichen und so die Wahl öffentlicher Verkehrsmittel positiv beeinflussen.
In ihrem ersten Berliner Pressegespräch als neue Hauptgeschäftsführerin des VDV erläuterte Dr. Claudia Langowsky zudem, wo sie die Arbeitsschwerpunkte der kommenden Jahre sieht: Busse und Bahnen sichern die Mobilität von Personen und Gütern. Täglich ersetzt der ÖPNV über 18 Millionen Autofahrten und der Schienengüterverkehr erspart deutschen Straßen 77.000 Lkw. Das ist umgerechnet eine 1,3 Millionen Kilometer lange Lkw-Schlange im Jahr. Busse und Bahnen sind somit der wichtigste strategische Partner der Politik für den Klimaschutz im Verkehrssektor, so Frau Langowsky.
Daraus leiten sich folgende Forderungen ab: Angesichts der Zuwachsprognosen im Güterverkehr von über 70 Prozent bis 2025 ist der Erhalt, aber vor allem Ausbau der Infrastruktur eine verkehrs- und klimapolitische Notwendigkeit. Hier ist mit dem Masterplan Güterverkehr und Logistik von Bundesminister Tiefensee ein erster, wichtiger Schritt gemacht. Dieser muss nun aber auch konsequent umgesetzt werden.
Im ÖPNV gibt es eine zunehmende Schere: Während es in den boomenden Regionen aufgrund der großen Nachfrage um Erhalt und sogar Ausbau der Infrastruktur geht, müssen wir in anderen Gebieten intensiv darüber sprechen, überhaupt ein Grundangebot an öffentlichem Verkehr zu erhalten. Hier sind Bund und Länder gemeinsam in der Verantwortung.
Busse und Bahnen haben Hochkonjunktur. Die Verkehrsträger des öffentlichen Verkehrs haben eine ernorme volkswirtschaftliche Bedeutung, sind leistungsstark, innovativ und haben große Kosten- und Umweltvorteile. Die Bundesregierung muss sich vor dem Hintergrund der prognostizierten Zuwächse daher mehr Gedanken über eine ausreichende Finanzierung machen und diese sichern. Denn ohne Mobilität ist das Wirtschaftswachstum in Deutschland in Gefahr!, so Frau Langowsky.
[1] Deutschlandweit außer Berlin, da streikbedingt der auch hier vorhandene Trend verfälscht wird.
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