Pressemitteilung | WBO - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V.

Busse: kundenfreundlich, ökologisch, ökonomisch, sicher!

(Stuttgart/Böblingen) - Im zu Ende gehenden Jahr hat sich die Busbranche am Verkehrsmarkt trotz widriger Umstände behauptet. So lautet das Fazit des WBO Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. bei seiner Mitgliederhauptversammlung am 7. und B. Dezember auf dem Stuttgarter Killesberg. Die Busbetriebe und ihren Verband beschäftigten vor allem die Wettbewerbsverzerrung durch das geplante EU-Recht und die starke Dieselpreisverteuerung in Verbindung mit der Ökosteuer.

Reise-Verkehr gesteigert
Die privaten Busunternehmer konnten im noch laufenden Jahr deutschlandweit ein Plus an Reisegästen von drei bis fünf Prozent verzeichnen. Das ist im Vergleich zu anderen Anbietern überdurchschnittlich. Besonders beliebt sind Kurz- und Städtereisen sowie Rund- und Studienfahrten. Außerdem schlägt die Weltausstellung in Hannover bei den insgesamt bis zu fünf Prozent gestiegenen Einnahmen zu Buche: »Wir haben 16 Prozent aller Besucher zur Expo gefahren, die Deutsche Bahn trotz subventionierter Dumping-Preise und Exklusiv-Verträgen nur elf Prozent«, lautet das Ergebnis von Dr. Gisela Voiz, der WBO-Vorsitzenden.

Wettbewerbsverzerrung im Linien-Verkehr
Der WBO sieht viele seiner fast 500 Mitglieder, immerhin zwei Drittel aller rund 730 mittelständischen Busbetriebe in Baden-Württenberg, gefährdet. Grund ist die von der Europäischen Union geplante Verordnung zur Ausschreibungspflicht bestimmter öffentlicher Verkehre. » In einem gleichberechtigten Wettbewerb könnten wir sogar Marktanteile gewinnen«, sagt WBO-Geschäftsführer Rolf Schmid. Es seien jedoch Ausnahmen vorgesehen. So solle eine direkte Vergabe von Leistungen etwa für Städte möglich sein, deren eigene Betriebe neben Bus- auch Schienenverkehr anbieten. Schmid dazu: »Dieser Schutz gemischter Verkehre ist völlig ungerechtfertigt!« Schließlich werde bereits jeder gefahrene Personenkilometer (Pkm) bei der Bahn in der Schülerbeförderung (mit ermäßigten Fahrscheinen) mit 60 Pfennig veranschlagt. Die Kosten im Stadtverkehr mit Bussen werden dagegen nur mit 34 Pfennig pro Pkm und im Überlandlinienverkehr mit 31 Pfennig pro Pkm bewertet. Die Bahn verzeichnete in den letzten sechs Jahren eine Kostensteigerung von fast 18 Prozent. Im Busbereich wuchsen die Kosten in der selben Zeit nur um vier bis fünf Prozent.

Die Wettbewerbsverzerrung sieht der WBO auch bei großen Konzernen. Diese könnten ihr Verkehrsangebot durch Strom- oder Wassergeschäfte quersubventionieren. Der WBO fordert, Monopole zu verhindern und zwar schon innerhalb begrenzter Regionen.

Kostenschub durch Dieselpreise
Seit März 1999 ist der Dieselpreis um mehr als 50 Pfennig oder fast 70 Prozent angestiegen. Diese Kosten könnten nicht an die Buskunden weitergegeben werden, so Volz. Schuld an den Preisen sei neben der hohen Steigerung des Rohölpreises und der ungünstigen Entwicklung des Dollarkurses auch die widersprüchliche Energiepolitik der Bundesregierung. Inzwischen betrügen die staatlichen Abgaben für einen Liter Diesel fast eine Mark oder mehr als 62 Prozent. Der Bus als umweltfreundlichstes und wirtschaftlichstes Verkehrsmittel gehöre dagegen entlastet. Zwar seien Linienbusse von der Ökosteuer zur Hälfte befreit, aber die nächste Preiserhöhung stehe bevor. Außerdem wachse mit jedem Pfennig auch der Mehrwertsteuer-Anteil für den Staat.

Volz weist darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen Ökologie und Ökonomie nicht zufällig sei: Busse benötigen gegenüber dem Flugzeug und der Bahn im Verhältnis Passagiere zu Kilometerleistung am wenigsten Treibstoff. Deswegen fordert der WBO die Bundesregierung auf, die Mineralölsteuer für Busse zumindest von deren Fremdkosten - 14 Pfennig für die Bezahlung des Golfkrieges und 16 Pfennig für die Entschuldung der Bahn - zu entlasten. Um den Bus mit anderen Verkehrsträgern gleichzustellen, wäre sogar eine völlige Befreiung der Busbetriebe von der Mineralölsteuer - wie im Flugverkehr - von Nöten. Zudem könne es nicht angehen, dass über die Befreiung des Bahnverkehrs von der Mehrwertsteuer laut nachgedacht wird, ohne die Busse zu berücksichtigen.

Bus am sichersten
Im April gab es beim Ludwigsburger Sicherheitskongress des WBO ein Jubiläum zu feiern: der 4000-ste Fahrer erhielt die Plakette »sicher & unfallfrei« für fünfjähriges unfallfreies Fahren. Der Bus ist laut Statistik das sicherste Verkehrsmittel: An nur 1,5 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden ist ein Bus beteiligt. Auch im Schulverkehr bestätigt sich dieses Bild: Nur 4,3 Prozent aller dort verletzten Kinder und Jugendlichen saßen im Bus. Trotzdem hat der WBO im Herbst 2000 gemeinsam mit der Agentur ÖkoMedia eine Initiative unter dem Titel »Dein Bus ist sicher!« gestartet: Alle Mitgliedsunternehmen sind aufgefordert, mit ihren Schulpassagieren und der Polizei/Verkehrswacht zusammen das sichere Verhalten am und im Bus zu üben. Gefährlich ist es laut WBO für Schüler vor allem während des Wartens und beim überqueren der Fahrbahn, also außerhalb des Fahrzeugs.

Die combus training GmbH hat zur Jahrestagung ihren ersten Baustein eines Computer Based Trainings (CBT) vorgestellt. Mit diesem Modul kann die Wirkung der Fahrphysik simuliert werden: Der Busfahrer lernt, wie sich der Bus bei extremem Beschleunigen, Lenken oder Bremsen verhält.

Quelle und Kontaktadresse:
WBO Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. Dornierstr. 3 71034 Böblingen Telefon: 07031/62301 Telefax: 07031/623116

NEWS TEILEN: