Bundeswirtschaftsminister Glos erklärt Deutschland zum "Land des Brotes" / Wachsende Nachfrage bei Mahlerzeugnissen / Vom Korn zum Brot: Mühlen als "Schaltstelle für Qualität"
(Bonn) - "Deutschland ist das Land des Brotes. In keinem anderen Land der Welt gibt es eine größere Vielfalt der Backwaren", sagte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in seiner Eröffnungsansprache beim gestern (22. Mai 2006) zu Ende gegangenen Europäischen Mühlenkongress in Mainz: "Und das ermöglichen nicht zuletzt die Mühlen mit ihrem vielfältigen Grundprodukt, dem Mehl." Vor über 200 Kongressteilnehmern aus 20 Ländern erklärte der Minister, dass die Europäische Mühlenwirtschaft nach seiner Auffassung im globalen Wettbewerb aufgrund der angebotenen Qualität sehr gut positioniert sei. "Vor allem aber verfügen unsere Getreidemühlen in Sachen Brotmehl über einen Qualitätsvorteil gegenüber ausländischen Wettbewerbern", sagte Glos, der als Müllermeister ein profunder Kenner der Branche ist.
In Deutschland verarbeitet die mittelständisch strukturierte Müllerei pro Jahr rund 7,8 Mio. Tonnen Weizen und Roggen. Hauptabnehmer für Mahlerzeugnisse sind mit einem Anteil von etwa drei Viertel der Produktion nach wie vor die Betriebe des "klassischen" Backgewerbes. Zunehmende Bedeutung für die vielfältigen Mühlenprodukte haben aber in den letzten Jahren andere, zusätzliche Kundenkreise gewonnen: Teiglings- und Tiefkühlhersteller, Stärke- und Süßwarenindustrie sowie andere Branchen der Lebensmittelsmittelwirtschaft, die z.B. Soßen, Suppen, Babyfood oder Teigwaren produzieren. Das hat zu einer wachsenden Nachfrage im Inland geführt: Seit der Wiedervereinigung stieg die Vermahlung in den deutschen Mühlen um sieben Prozent.
Diese Zahlen nannte der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Mühlen, Hans-Christoph Erling (Bremen), anlässlich des Europäischen Mühlenkongresses vor der Presse in Mainz. Er betonte, dass die vom Minister erwähnte Brotvielfalt nicht aus einem einzigen "Standardprodukt" gebacken werden könne: "Deshalb stellen die deutschen Mühlen eine breite Produktpalette her, die mit hohem Produkt-Knowhow und ausgeklügelten Hightech-Verfahren in der Müllerei für die jeweiligen Kundenbedürfnisse und deren Produkte bzw. Produktionslinien maßgeschneidert werden", sagte Erling. Er wies auf die Rolle der Mühlen als "Schaltstelle für Qualität" auf dem Weg vom Korn zum Brot hin: "Dazu gehören aufwändige Untersuchungen bei der Rohstoffanlieferung, während des laufenden Produktionsprozesses und bei den Endprodukten. Diese Qualität sichernden Prüfungen dienen gleichermaßen der Produkt-Zuverlässigkeit für die Weiterverarbeiter wie auch dem vorbeugenden Verbraucherschutz für die Konsumenten."
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