Bundesweites Integrationsprogramm: Finanzmittel für Integrationskurse müssen aufgestockt werden
(Berlin) - Die Förderung von Deutschkenntnissen ist eine bedeutende Säule der aktiven Integrationspolitik. Das ist eine der zentralen Aussagen des neuen "Bundesweiten Integrationsprogramms" der Bundesregierung.
Nach Ansicht des Verbands Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) ist es daher dringend erforderlich, größere finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um insbesondere auch die schon in Deutschland lebenden Migranten im Rahmen der Integrationskurse optimal zu fördern.
"Die Integrationskurse in Deutschland sind im Grunde ein Erfolgsmodell", sagt Anja Eckert, Bundesgeschäftsführerin des VDP. Allerdings führe die angespannte Haushaltslage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) derzeit dazu, dass nicht für alle Interessenten ausreichend Plätze bei Integrationskursen zur Verfügung stünden. Schon länger in Deutschland lebende Migranten, die aus Eigeninitiative einen Integrationskurs besuchen wollen, werden auf eine Warteliste gesetzt und erhalten frühestens nach drei Monaten einem Kursplatz. Das hemme ihre Motivation und benachteilige sie gegenüber Neuzuwanderern, die sofort einen Platz erhielten. "Ein solcher Zustand ist nicht tragbar und muss umgehend verändert werden", erklärt Eckert.
Zwar hat das Bundesinnenministerium Anfang dieses Jahres den Etat des BAMF erhöht, es ist aber schon jetzt absehbar, dass die bereitgestellten Mittel von 233 Millionen Euro für 2010 nicht ausreichen werden. Neben den bestehenden Kapazitätsengpässen ist für Ende des Jahres zu erwarten, dass ähnlich wie im Jahr 2009 die Bildungsträger ihre Kosten für die Durchführung der Integrationskurse nur mit Verzögerung erstattet bekommen werden. Eckert
weiter: "Wenn die Bundesregierung die Integration von Migranten durch qualitativ hochwertige Sprach- und Orientierungskurse verbessern will, dann muss sie zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Ohne diese werden die Ziele des Bundesweiten Integrationsprogramms nicht zu erreichen sein."
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