Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Bundesweites Berufsschulprogramm erforderlich

(Düsseldorf) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Bund und Länder aufgefordert, sich auf ein bundesweites Programm zur Berufsschulentwicklung zu verständigen. „So könnten sie beweisen, dass sie es ernst meinen mit der Verwirklichung der Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung,“ erklärte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am Mittwoch in Berlin. „Die beruflichen Schulen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie sehr entwicklungsfähig sind. Aber ohne ein deutliches politisches Zeichen sind sie als das wichtige Standbein der Ausbildung extrem gefährdet.“ Sie begrüße deshalb die Strategie der Bundesregierung, die Zinsersparnisse der UMTS-Milliarden zur Förderung der Bildung einzusetzen.

Ungelöste Probleme seien die Altersstruktur der Lehrer und fehlender Nachwuchs sowie die fehlenden Mittel der kommunalen Schulträger, der permanente innere Schulentwicklungsbedarf organisatorischer, fachlicher und methodischer Art. Gerade der Informations- und Telekommunikationsbereich zeige, so Sehrbrock, dass sich seit 1997 zwar die Anzahl der Auszubildenden in diesen Berufen verdreifacht habe, gleichzeitig aber die Anzahl der neuausgebildeten IT-Lehrer gesunken sei.

Sehrbrock: „Wenn rund ein Drittel der Lehrer älter als 50 Jahre ist, der Unterrichtsausfall sich dramatisch zuspitzt und sich gleichzeitig die Qualifikationsanforderungen der Auszubildenden erhöhen, dann besteht dringender Handlungsbedarf. Der DGB hält es deshalb für erforderlich, den Lehrermangel abzubauen und der Sicherung des Lehrernachwuchses Priorität zu geben.“ Dies könne durch Anwerben geeigneten Fachpersonals aus der Wirtschaft, durch Qualifizierung von Lehrerinnen und Lehrern anderer Schulstufen und Schulformen, durch den Einsatz von Hochschulabsolventen wirtschaftlicher und technischer Fachrichtungen mit pädagogischer Zusatzausbildung, verbunden mit gezielten finanziellen Anreizen erfolgen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Hans-Böckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf Telefon: 0211/43010 Telefax: 0211/4301471

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