Bundesweite Regelung für Bonuszahlungen nötig
(Berlin) - Die Bayerische Staatsregierung will heute einen steuerfinanzierten Bonus in Höhe von 500 Euro für alle Pflegekräfte im Freistaat beschließen. Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands e. V. (kkvd) begrüßt diesen Schritt, fordert aber gleichzeitig eine bundesweite Regelung, die der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der Leistung der Pflegekräfte und anderer Berufsgruppen in dieser schweren Krise gerecht wird. Für Klinikpersonal muss der Bonus aus Sicht des Verbandes im Rahmen des Corona-Schutzschirms für Krankenhäuser finanziert werden.
Ingo Morell, stellvertretender Vorsitzender des kkvd: "Viele Menschen innerhalb und außerhalb der Krankenhäuser stehen bei der Bekämpfung der Pandemie und ihrer Folgen in der ersten Reihe. Es ist richtig, ihnen schnell und unbürokratisch einen Bonus für ihren engagierten Einsatz zu zahlen. Die Zahlung sollte steuer- und abgabenfrei sein. Dafür ist eine bundesweite Regelung notwendig. Die wirtschaftliche Situation der Kliniken ist aufgrund der Corona-Krise enorm angespannt. Hier soll der Schutzschirm der Bundesregierung helfen.
Für alle Pflegefachkräfte in den deutschen Krankenhäusern würde ein einmaliger Bonus von 1.500 Euro, wie von Mitgliedern der Bundesregierung vorgeschlagen, mit knapp einer halben Milliarde Euro zu Buche schlagen. Die Kliniken können das nicht aus den laufenden Einnahmen bezahlen. Einfach, transparent und fair wäre daher, die Bonuszahlung für das Krankenhauspersonal ebenfalls im Rahmen des Schutzschirms zu regeln und den Krankenhaus-Schutzschirm entsprechend weiter zu spannen. Bei der Abgrenzung sollten Berufsgruppen mit besonderen Risiken und niedrigen Einkommen besonders in den Fokus genommen werden. Das betrifft nicht nur das Pflegepersonal, sondern auch andere Berufsgruppen wie den Rettungsdienst oder Reinigungskräfte."
Laut Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes waren 2017 in den 1.942 deutschen Krankenhäusern im Pflegedienst 328.327 Vollkräfte beschäftigt. Eine einmalige Bonuszahlung von 1.500 Euro pro Vollkraft würde rechnerisch 492 Millionen Euro kosten.
Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)
Herbert Möller, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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