Bundesweite Beratungsaktion für Arthrosebetroffene am 13. Mai 2009 / Experten der Deutsche Rheuma-Liga geben Informationen am Telefon
(Bonn) - Zum Ausklang der zweijährigen Kampagne "Arthrose - wir helfen weiter" bieten die Verbände der Deutschen Rheuma-Liga erstmals bundesweit eine Expertenberatung per Telefon. Am 13. Mai, in der Zeit von 16.00 bis 18.00 Uhr, stehen mehr als ein dutzend Orthopäden und Rheumatologen in Telefonbereitschaft. Mit der zentralen Rufnummer 01804 - 600 000 können sich Arthrosepatienten bei den Ärzten Rat und Hilfe frei von kommerziellen Interessen holen. Ein Anruf kostet 20 Cent aus dem deutschen Festnetz. Umfangreiches Informationsmaterial zu den Möglichkeiten der Selbsthilfe, zur Vorbeugung einer Arthrose, zur Arthrosetherapie und zum Gelenkersatz ist zudem bei allen Rheuma-Liga-Verbänden und im Internet kostenlos erhältlich: www.rheuma-liga.de
Mehr als fünf Millionen Menschen leben heute in Deutschland mit starken Beeinträchtigungen infolge von Arthrose. Überbeanspruchung, Fehlbelastungen, Sportverletzungen, Gelenkentzündungen oder genetische Veranlagung können Auslöser für den Knorpelschaden sein. Ein erkrankter und zerstörter Knorpel kann in der Regel nicht wieder aufgebaut werden. Deshalb geht es bei der Therapie der Arthrose darum, den noch vorhandenen Knorpel zu erhalten und die weitere Zerstörung aufzuhalten. "Leider werden heute nicht immer alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft." kritisiert Rheumatologin Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
"Die Patienten erhalten nicht die nötige Physiotherapie oder Reha und geben dann hoffnungsvoll jede Menge Geld für unwirksame Nahrungsergänzungsmittel aus oder so genannte IGeL-Leistungen, die ihnen in einigen Arztpraxen kostenpflichtig offeriert werden."
Die Leitlinien unterschiedlicher medizinischer Fachgesellschaften empfehlen am Anfang der Arthrose physikalische Maßnahmen, wie Wärme/Kälteanwendungen, Elektrotherapie und Bewegung ohne zu große Belastung der Gelenke. Medizinische Trainingstherapie, Krankengymnastik oder Sportarten wie Nordic Walking, Fahrrad fahren oder das spezielle Funktionstraining sind hilfreich. In akuten Phasen geht es oft nicht ohne Schmerzmittel. Hier warnt die Rheuma-Liga vor dem Dauergebrauch frei verkäuflicher Präparate. Nebenwirkungen wie Magenblutungen, Leberschäden oder Herzinfarkt- und Schlaganfallgefährdung sind je nach Wirkstoff im Blick zu behalten.
Jährlich entscheiden sich hunderttausende für ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk. Solche Operationen sollten nur nach einer fundierten Beratung und in spezialisierten Kliniken erfolgen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Susanne Walia, Referentin, Öffentlichkeitsarbeit
Maximilianstr. 14, 53111 Bonn
Telefon: (0228) 766060, Telefax: (0228) 7660620