Pressemitteilung | Bundesverband für Umweltberatung e.V. (bfub)

Bundesverband verwundert über Dosenpfanddiskussion / Umweltprobleme geraten zunehmend in Vergessenheit

(Berlin) - Der Bundesverband für Umweltberatung (bfub) e.V. wundert sich über die aktuelle Diskussion und Kritik am Dosenpfand. Seit über 10 Jahren drohte die Einführung des Dosenpfandes. Mit der Verabschiedung der Verpackungsverordnung wurde damals beschlossen, dass die Pfandregelung eintritt, sobald der Mehrweganteil unter 72 Prozent fallen würde. Handel, Industrie und letztendlich auch Verbraucher/innen haben die Warnungen ignoriert.

Wie konnte es zu einem Rückgang des Mehrweganteils kommen? Haben Verbraucher/innen zu wenig Mehrwegflaschen gekauft? Hat die Industrie zu viele Einwegprodukte angeboten?

Schuldzuweisungen helfen hier genauso wenig weiter wie die ständige Kritik am Pfand. Der bfub e.V. begrüßt, dass Dosen nur dort zurückgegeben werden können, wo sie auch gekauft wurden. Der Umstand lässt darauf hoffen, dass Verbraucher/innen Getränkedosen im Verkaufsregal lassen und auf umweltfreundlichere Alternativen zurückgreifen. Kritisch sieht der bfub e.V. die Bemühungen der Politik, an einer Lösung zu arbeiten, die dem Verbraucher/der Verbraucherin Kauf und Rückgabe von Dosen erleichtert. Spätestens im Oktober 2003 soll eine Clearingstelle dafür sorgen, dass Getränkedosen unabhängig vom Kaufort überall abgegeben werden können.

Der Umweltschutzgedanke scheint aus all diesen Pfanddiskussionen verschwunden zu sein. War nicht der Ursprungsgedanke „Einwegverpackungen vermeiden, Mehrweg hat Vorfahrt"? Die Wetterkapriolen und Klimaveränderungen zeigen doch klar, dass sich die Einwegverpackungen nicht auf Pfandprobleme reduzieren lassen. Zudem sollte man sich vor Augen halten, dass der Kauf von Mehrwegverpackungen auch nachhaltig Arbeitsplätze sichert. Es ist offensichtlich, dass verstärkte Umweltberatung sowohl bei der Industrie als auch bei den Verbraucher/innen notwendig ist, um die sichtbaren und zu erwartenden Umweltprobleme in den Griff zu bekommen. Eine Bewusstseinsänderung - weg vom Blick auf eigene Interessen hin zum Blick auf das Gemeinwohl - muss das Ziel sein.


Der Bundesverband für Umweltberatung e.V. fordert daher Politik, Handel und Verbraucher/innen auf, sich für einen vorbeugenden Umweltschutz und für einen Erhalt unserer Umwelt einzusetzen. Bundesweit stehen über 3000 Umweltberatungsstellen in Kreisen, Städten und Gemeinden, deren Erhalt unabdingbar notwendig ist, zur Verfügung, um Fragen nach den persönlichen Handlungsmöglichkeiten zu beantworten.

Der Bundesverband für Umweltberatung e.V. ist die berufs- und umweltpolitische Interessenvertretung der Umweltberatung und vernetzt die Umweltberatungsstellen untereinander.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Umweltberatung e.V. (bfub) Bornstr. 12-13 28195 Bremen Telefon: 0421/343400 Telefax: 0421/3478714

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