Bundesverband Managed Care beruft Wissenschaftlichen Beirat
(Berlin) - Am Rande des "Hauptstadtkongress Gesundheit 2003" hat der Bundesverband Managed Care (BMC) am 26. Juni in Berlin seinen Wissenschaftlichen Beirat vorgestellt. Das mit Prof. Eberhard Wille, Prof. Gisela Fischer und Prof. Stefan Willich hochrangig besetzte Gremium soll dazu beitragen, so der BMC-Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Meyer-Lutterloh, die gesundheitspolitische Reformarbeit des pluralistisch orientierten Verbandes wissenschaftlich zu begleiten und Anregungen nicht nur für die praktische Arbeit der Verbandsmitglieder, sondern auch für gegenwärtige und zukünftige politische Entscheidungen zu liefern.
Eberhard Wille, Vorsitzender des Sachverständigenrats, betonte bei der konstituierenden Sitzung des Gremiums die Bedeutung des mündigen Bürgers für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.
Ein funktionierendes und bezahlbares Gesundheitssystem sei nur als "joint product" aus ärztlicher Leistung und aktiver Mitwirkung des Bürgers und Patienten denkbar. Daher hätten Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungsqualität auch die Wünsche der Patienten zu berücksichtigen und entsprechende Anreize bei den Leistungserbringern zu setzen. Gisela Fischer, Mitglied des Sachverständigenrats, hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung eines individuellen Gesundheitsbegriffs hervor. Gesundheitsbewusstes Verhalten könne nicht normativ angeordnet werden, sondern müsse sich an den Bedürfnissen und Lebensstilen des Einzelnen orientieren. "Erst wenn wir die Vielfalt eines frei gewählten Gesundheitsverhaltens als Bereicherung der Versorgungspalette erkennen und fördern, werden wir den Bürger in eine auch für zukünftige Generationen tragfähige Gesundheitsversorgung einbeziehen können", lautet die feste Überzeugung der Allgemeinmedizinerin und emeritierten Professorin.
Stefan Willich, Leiter des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Berliner Charité, hob in seinem Beitrag die Bedeutung des "Wachstumsmarkt Gesundheit" hervor und unterstrich dabei zugleich das derzeitige Missverhältnis zwischen Akutmedizin und Prävention. Die gegenwärtig gesetzten Prioritäten verhinderten, so Willich, dass das deutsche Gesundheitssystem seine sozialpolitischen und wirtschaftlichen Potentiale voll entfalten könne.
Hoffnungen und Erwartungen des BMC fasste Verbands-Chef Meyer-Lutterloh beim abschließenden Empfang zusammen: "Wir sind stolz darauf, dass wir die Ziele des Verbandes - Pluralität, Bürgerkompetenz und Generationengerechtigkeit im Gesundheitswesen - nun sowohl von theoretischer als auch von praktischer Seite beleuchten können, und ich verspreche mir von dem neuen Gremium einen fruchtbaren Dialog, an dem wir gerne auch die politischen Entscheidungsträger und andere Verantwortliche im Gesundheitswesen beteiligen wollen."
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