Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Bundestagswahl 2025: LandFrauen wollen geschlechtergerechte Politik für ländliche Räume

(Berlin) - Zur Bundestagswahl 2025 präsentiert der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) seine politischen Forderungen. Im Fokus steht die konsequente Förderung des Ehrenamts, Gleichstellung, die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und eine an den Bedürfnissen von Frauen orientierte Agrarpolitik.

„Ich erwarte von der neuen Bundesregierung, dass sie ländliche Räume keinen Sparmaßnahmen opfert und die Gleichstellung endlich als zentrales Leitprinzip in allen politischen Entscheidungen verankert. Halbherzige Ansätze reichen nicht aus – konkrete Gesetzesinitiativen müssen oberste Priorität haben“, betont Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes.
Der Deutsche LandFrauenverband fordert:

Demokratieförderung durch starkes Ehrenamt
Ehrenamtliches Engagement, besonders auch Frauen, müssen in ihrer zentralen Rolle für unsere Gesellschaft anerkannt und sichtbar gemacht werden. Dazu braucht es vor allem den Abbau von Barrieren durch kostenlose Rechtsberatung, eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts sowie Rentenpunkte für das Engagement. Um der sich wandelnden Lebensrealität Engagierter zu begegnen, muss die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf bzw. Sorgearbeit gestärkt werden, beispielsweise durch die Erhöhung der Reisekostenpauschale.

Gleichberechtigte Teilhabe effektiv voranbringen
Die Lücken, die sich aus der Vernachlässigung weiblicher Perspektiven und Bedarfe ergeben, sind eklatant. Die Vision von einem Jahrzehnt der Gleichstellung muss durch konkrete Gesetzesinitiativen Priorität haben und damit im ersten Regierungsjahr angepackt werden. Die Perspektive von Frauen in den ländlichen Räumen muss dabei einfließen.

Noch immer sind Frauen in politischen Gremien nicht annähernd paritätisch vertreten. Patriarchale Strukturen führen zu großen Hürden, die sich nummerisch niederschlagen. Um dem entgegenzuwirken, braucht es dringend ein Paritätsgesetz.

Die Gewaltstatistik zeigt: Gewalt gegen Frauen nimmt weiter zu. Der dlv fordert ein Gewalthilfegesetz, dass die Finanzierung flexibler Hilfestrukturen und bedarfsgerechter Angebote sichert sowie den flächendeckenden Ausbau von Frauenhausplätzen.

Um die wirtschaftliche Gleichstellung von Frauen zu ermöglichen, muss kurzfristig die Abschaffung der Steuerklassen III und V, langfristig eine Reform des gesamten Splittingmodells umgesetzt werden. Zudem braucht es eine Stärkung des Entgelttransparenzgesetzes.

Daseinsvorsorge als das Leitbild für die Entwicklung ländlicher Räume
Für eine flächendeckende medizinische Versorgung müssen neue Versorgungsmodelle gefördert und Geburtsstationen sowie Kreißsäle erhalten bleiben. Die häusliche Pflege braucht eine finanzielle Aufwertung, und das Gutscheinmodell für haushaltsnahe Dienstleistungen muss endlich eingeführt werden. Bestehende Wohnflächen sollten so angepasst werden, dass sie moderne Wohnkonzepte für junge und ältere Menschen gleichermaßen attraktiv machen. Zudem müssen Begegnungsstätten und Kulturangebote erhalten und gezielt ausgebaut werden.

Agrarpolitik, die Frauen gezielt stärkt
Die Leistungen von Frauen in der Landwirtschaft werden bislang oft übersehen. Deshalb fordert der dlv eine Agrarstatistik, die weibliche Beiträge realistisch abbildet und sichtbar macht. Zudem müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Altersarmut von Frauen in der Landwirtschaft zu verringern. Der gleichberechtigte Zugang zu Land, Ressourcen und Finanzmitteln ist unabdingbar, um Frauen in der Landwirtschaft nachhaltig zu unterstützen. Förderprogramme im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gilt es konsequent geschlechtergerecht auszugestalten, damit Frauen die gleichen Chancen wie ihre männlichen Kollegen erhalten.

Mit diesen Forderungen macht sich der Deutsche LandFrauenverband für die Interessen von Frauen und ihren Familien in ländlichen Räumen stark und fordert die zukünftige Bundesregierung zu konkretem Handeln auf.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Anja Götz, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Telefon: 030 284492910

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