Bundesregierung verabschiedet Deutsches Raumfahrtprogramm
(Berlin) - Die Bundesregierung hat erstmals seit 20 Jahren die Raumfahrtaktivitäten unter ein Deutsches Raumfahrtprogramm gestellt, das Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn am 16. Mai 2001 nach der Verabschiedung im Bundeskabinett vorstellte. Die acht Programmschwerpunkte sind orientiert am Nutzen und dem Bedarf auf der Erde: Erdbeobachtung, Telekommunikation, Navigation, Erforschung des Weltraums, Raumfahrt-Infrastrukturen, Forschung unter Weltraumbedingungen, Raumtransport, Technik für Raumfahrtsysteme.
Ziel des Deutschen Raumfahrtprogramms ist es, den Anteil der deutschen Wirtschaft an den weltweiten kommerziellen Umsätzen in der Raumfahrt, u. a, im Rahmen von Public-Private-Partnership (PPP), deutlich auszuweiten, betonte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn in der Bundespressekonferenz bei der Vorstellung des Programms. Im Rahmen der europäischen Zusammenarbeit wird die deutsche Raumfahrtforschung stärkere Schwerpunkte bilden, um die Leistungsfähigkeit von Industrie und Wissenschaft zu steigern.
Der BDLI begrüßt das Deutsche Raumfahrtprogramm, weil es Planungssicherheit schafft. Dagegen ist die finanzielle Ausstattung und Gewichtung des Programms im Vergleich zu den beiden anderen großen europäischen Raumfahrtnationen, Frankreich und Italien, unbefriedigend - rund 15% mehr Mittel sind notwendig, um Deutschlands Position nicht zurückfallen zu lassen. Mit der Festschreibung der Mittel für eigene nationale Projekte in Höhe von 310 Mio. Mark jährlich bis 2003 bleibt das unausgewogene Verhältnis zwischen den Beiträgen zur Europäischen Raumfahrtagentur ESA und dem nationalen Programm erhalten. Auch der deutsche ESA-Beitrag in der aktuellen Finanzplanung beschränkt sich auf rechtliche und faktische Verpflichtungen Deutschlands aus europäischen Beschlüssen von 1999.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI)
Friedrichstr. 152
10117 Berlin
Telefon: 030/2061400
Telefax: 030/20614090