Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Bundesregierung unterstützt die Entwicklung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten zu Kompetenzzentren

(Hannover) – Eine solide Ausbildung im Dualen System und die Qualifizierung der Fachkräfte auf allen Ebenen sind ein zentrales Anliegen der Bildungs- und Wirtschaftspolitik. So der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hanns-Eberhard Schleyer, am 26. April auf der Hannover Messe. Gemeinsam mit Bundesministerin Edelgard Bulmahn (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Staatssekretär Dr. Alfred Tacke (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) eröffnete Schleyer den gemeinsamen Fachkongress "Von der überbetrieblichen Berufsbildungsstätte zum Kompetenzzentrum". Schleyer sah sich mit den Vertretern der Bundesregierung darin einig, dass die Entwicklung zu einer Informations- und Wissensgesellschaft und die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft einen nachhaltigen und fortlaufenden Wandel der beruflichen Anforderungen an nahezu allen Arbeitsplätzen zur Folge hat.

In den Berufsbildungsstätten des Handwerks werden Lehrgänge zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung und zur Weiterbildung von Unternehmern und Führungskräften, Gesellen und Unternehmerfrauen sowie Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation durchgeführt. Diese Berufsbildungsstätten sind Grundlage und Ort der Aus-, Fort- und Weiterbildungsaktivitäten im Handwerk. Die dort angebotenen Maßnahmen gewährleisten einen qualifizierten Fachkräftebestand. Sie passen die berufliche Qualifikation der ökonomischen und technischen Entwicklung an und dienen dem Technologietransfer im Handwerk und somit auch der Leistungssteigerung der mittelständischen Wirtschaft. Die Berufsbildungsstätten des Handwerks stehen deshalb auch im Einklang mit der vereinbarten Qualifizierungsoffensive des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit. Sie verbessern die Rahmenbedingungen für lebensbegleitendes berufliches Lernen zur kontinuierlichen Entwicklung der persönlichen und beruflichen Kompetenzen und Qualifikationen, erhöhen die Beschäftigungsfähigkeit, stärken die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und unterstützen so das Wachstum der Beschäftigung und den Abbau der Arbeitslosigkeit.

Durch die Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren soll ein Netzwerk entstehen, dass die Attraktivität und Akzeptanz der Berufsbildung verbessert und noch stärker auf die Erfordernisse der Betriebe ausgerichtet ist. Ein im Jahre 1998 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks initiierter Ideenwettbewerb brachte eine Vielzahl von entsprechenden Ideenskizzen hervor, von denen 8 prämiert und zur konzeptionellen Umsetzung aufgefordert wurden. Eine Auswahl dieser in der Realisierungsphase befindlichen Projekte, aber auch außerhalb des Wettbewerbs erarbeitete Ansätze für Kompetenzzentren zeigen erfolgversprechende Wege zur Bildung von Kompetenzzentren auf.

Kompetenzzentren sollen den Betrieben eine durchgängige, ganzheitliche Beratung bieten und sie bei der Umsetzung der Unternehmensziele (neue Produkte, Dienstleistungen) begleiten. Sie können durch Monitoring technologische Entwicklungen früher erfassen und so den Wissensvorsprung großer Industriebetriebe verkürzen und bessere Voraussetzungen für die präventive Unternehmensplanung schaffen.
Kompetenzzentren setzen aufeinander abgestimmte, aber unterschiedliche Schwerpunkte, um Spezialberatungen zu Themen wie Kooperationen, Betriebsmanagement, Produktdiversifikation, Marketing, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement sowie CE-Kennzeichnung zu leisten.
Durch die engere Verzahnung der Dienstleistungsbereiche Information und Schulung, Beratung und Technologietransfer erhalten die Betriebe ein Instrument an die Hand, das sie in den Stand versetzt, dem technischen und wirtschaftlichen Wandel zu folgen und ihn zu bewältigen. Die Beteiligten sind sich darüber einig, dass mit der neuen Förderkonzeption ein Schritt in die Zukunftsfähigkeit des Handwerks getan wird.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützen sowohl die Modernisierung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten als auch die Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren durch die Förderung der Investitionskosten. Zusätzlich ist bei der Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren für einen befristeten Zeitraum die Förderung von Personal- und Sachkosten vorgesehen. Insgesamt sind dafür rund 200 Mio. DM im Haushalt 2001 veranschlagt.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21 10117 Berlin Telefon: 030/206190 Telefax: 030/20619460

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