Bundesregierung muss Klimaschutz im Straßengüterverkehr finanziell beschleunigen
(Berlin) - Damit die erheblichen Investitionsanstrengungen der Logistikbranche für nachhaltige CO2-Emissionssenkungen unter wirtschaftlich zumutbaren Bedingungen zusätzlich beschleunigt werden, bedarf es einer umfassenden Förderstrategie. Hierzu hat der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik jetzt gemeinsam mit fünf weiteren Logistik- und Transportverbänden Vorschläge für Unterstützungsprogramme der Bundesregierung unterbreitet. Mit dieser auf das Jahr 2030 ausgerichteten Strategieempfehlung sprechen sich die Verbände für eine sinnvolle Kombination mittel- und langfristiger Anreizsysteme, wie eine teilweise und vollständige Mautbefreiung, Steuerbegünstigungen sowie Direktförderungen für die Anschaffung und Umrüstung von Lkw aus.
"Die nächsten zehn Jahre werden über das Gelingen der Verkehrswende entscheiden. Um CO2-Reduktionen in der von der Bundesregierung in ihrem Klimaschutzplan festgelegten Größenordnung erreichen zu können, müssen für den Straßengüterverkehr jetzt auch die finanziellen Weichen gestellt werden", fordert DSLV-Präsident Axel Plaß anlässlich eines Treffens der DSLV-Spitze mit Dr. Michael Güntner, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur am 24. Juni 2019. Plaß weiter: "Werden nicht sämtliche technischen Möglichkeiten zur Emissionssenkung schnell ausgeschöpft, können die politisch festgelegten Klimaziele nicht ansatzweise Realität werden. Hierzu brauchen die Logistikunternehmen für ihre Lkw-Flotten nicht nur verbindliche technische Orientierung, sondern vor allem auch finanzielle Anreize für einen schnellen Umstieg auf deutlich teurere alternative Antriebe."
Hierfür definieren die Verbände in ihrer gemeinsamen Strategieempfehlung notwendige technische und politische Rahmenbedingungen und den Handlungsbedarf. Die bestehenden Fördermaßnahmen der Bundesregierung für den Umstieg auf alternative Antriebe müssen nicht nur ergänzt, sondern deutlich langfristiger an den Investitionszyklen der Unternehmen für ihre Lkw-Flotten ausgerichtet und damit für die Wirtschaft planbarer ausgestaltet werden.
Konkret fordern die Verbände
- eine Verlängerung der Energiesteuerbefreiungen für CNG und LNG um weitere vier Jahre;
- eine vollständige oder teilweise, an CO2-Emissionswerten orientierte Mautbefreiung über das Jahr 2020 hinaus für mindestens einen Investitionszyklus für Lkw-Flotten mit CNG-, LNG-, Batterie- und Wasserstoff/Brennstoffzelle-Betrieb;
- höhere Direktförderungen für Neuanschaffungen und Umrüstung von Lkw mit CNG-, LNG-, Batterie- und Wasserstoff/Brennstoffzelle-Antrieb;
- höhere degressive steuerliche Abschreibungen von energieeffizienten Lkw mit CNG-, LNG-, Batterie- und Wasserstoff/Brennstoffzellen-Antrieb.
Grundvoraussetzung ist, dass alternative Lkw-Antriebe und ihre jeweiligen Betankungs- und Aufladeinfrastrukturen von der Herstellerindustrie und der Energiewirtschaft überhaupt serien- und marktreif entwickelt werden, damit sie für die Unternehmen der Logistikbranche wirtschaftlich einsetzbar sind. Nach dem Stand der Technik liegt der Anschaffungspreis gasbetriebener (LNG) Lkw heute 35 Prozent über dem konventioneller Diesel-Lkw. Die Investitionsmehrkosten für Elektro-Lkw liegen bei bis zu 200.000 Euro, noch teurer ist die Anschaffung von Brennstoffzellen-Lkw.
Die ,Förderstrategie 2030 für energieeffiziente Lkw' hat der DSLV gemeinsam mit dem Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), dem Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK), dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Ent-sorgung (BGL), der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und dem Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) entwickelt.
Quelle und Kontaktadresse:
DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V.
Markus Wolters, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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