Pressemitteilung | Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM)

Bundesregierung gefährdet sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze bei der Deutschen Post AG / DPVKOM fordert branchenspezifischen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro

(Bonn) - Elendsspirale in der Logistikbranche muss gestoppt werden! Die Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM) fordert die Bundesregierung auf, einen branchenspezifischen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro einzuführen. Nach der für uns unverständlichen Ankündigung der Bundesregierung, das Briefmonopol in Deutschland definitiv zum Jahresende auslaufen zu lassen, begibt sich unser Land in eine Vorreiterrolle, die zu Wettbewerbsverzerrungen mit erheblichen negativen Auswirkungen führen wird. Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und Ausbildungsquoten bei der Deutschen Post AG geraten somit unter starken Druck.

Der Wettbewerb kann diese Verluste nicht ausgleichen. Zum einen entstehen kaum Vollzeitarbeitsplätze und zum anderen hat die Entlohnung der Beschäftigten bei den Konkurrenzunternehmen der Deutschen Post zum Teil eine ausbeuterische Qualität angenommen. Stundenlöhne um 4,00 Euro und 1.000,00 Euro Monatslöhne für eine 45 Stundenwoche sind keine Seltenheit.

Was auf Grund des hiermit verbundenen Portopreisdumping den Kunden auf den ersten Blick freuen wird, kommt ihn allerdings in der Folge teuer zu stehen. Zum einen leidet die Qualität, denn wer ständig nur am Preis schraubt, spart am Service und der Wertigkeit der erbrachten Dienstleistungen. Der Universaldienst, also die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung zu gleichen Bedingungen und angemessenen Preisen, ist in Gefahr.

Des weiteren führt dieser Wettbewerb, der einzig und allein über die Löhne geführt wird, dazu, dass eine Quersubventionierung durch Steuergelder über die ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt, das Arbeitslosengeld II („Hartz IV“), erfolgt. Bereits heute arbeiten über 900.000 Menschen in Deutschland zu diesen Bedingungen, viele davon in der Logistikbranche.

Neuester Trend von TNT: Eine Plakataktion in der sie Jugendliche ab 13 Jahren Nebenjobs als Zusteller anbietet. Das Paradoxe: Die Beschäftigten der Deutschen Post finanzieren mit ihren Steuern und Sozialabgaben den Verlust ihres eigenen Arbeitsplatzes. Ein unhaltbarer Zustand! Als Korrelat zur Regulierung fordern wir gleiche Spielregeln für alle. Wettbewerb ja, aber Wettbewerb zu gleichen Spielregeln im Interesse der Kunden und nicht zu Lasten der Beschäftigten.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM) Frank Weigand, Pressesprecher Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn Telefon: (0228) 911400, Telefax: (0228) 9114098

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