Bundesrat verhandelt EU-Verfassung / Information der BĂŒrger unterbleibt
(Berlin) - Europa schleicht sich auf leisen Sohlen heran. Im Bundesrat beginnt am 18. Februar die parlamentarische Ratifikation der EU-Verfassung. WĂ€hrend Bundeskanzler Gerhard Schröder in der vergangenen Woche in Spanien fĂŒr ein Ja der BĂŒrger bei der anstehenden Volksabstimmung warb, ist von einer Information der deutschen Bevölkerung nicht viel zu sehen. Die BĂŒrgeraktion Mehr Demokratie warf der Bundesregierung in diesem Zusammenhang "Heimlichtuerei" vor und forderte erneut ein Referendum zur EU-Verfassung in Deutschland und eine intensive öffentliche Debatte.
"Nach dem Willen der Politiker soll Europa offenbar nicht nur ein Projekt der Eliten bleiben, sondern noch dazu eines, das heimlich und unter Ausschluss der Ăffentlichkeit verhandelt wird", so Mehr Demokratie-Sprecherin Claudine Nierth. Dass die EU-Verfassung in Deutschland auf parlamentarischem Weg ratifiziert werden soll, entbinde Regierung und Parlament nicht von der Pflicht, um die UnterstĂŒtzung der Bevölkerung zu werben und die BĂŒrger ausgewogen zu informieren. "Es handelt sich nicht um eine x-beliebige Verordnung, sondern um die erste gemeinsame Verfassung Europas, die auch die Menschen in Deutschland fundamental betreffen wird."
Die mangelhafte Informationspolitik der Bundesregierung zeige einmal mehr, wie notwendig das Instrument der Volksabstimmung sei: "Erst wenn Politiker gezwungen sind, eine Mehrheit in der Bevölkerung fĂŒr ein Vorhaben zu gewinnen, findet eine sachbezogenen öffentliche Debatte statt. Nur wenn Regierung und Parlament fĂŒr ein Ja zu Europa werben mĂŒssen, werden die Vor- und Nachteile der neuen Verfassung im Licht der Ăffentlichkeit diskutiert. Deshalb brauchen wir auch in Deutschland ein Referendum ĂŒber die EuropĂ€ische Verfassung."
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