Pressemitteilung | Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW)

Bundeskanzler Gerhard Schröder empfing Vertreter der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege / Verbände unterstützen den Ausbau der Kinderbetreuung

(Berlin) - Beim Gespräch des Bundeskanzlers mit den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege am 14. Oktober haben deren Präsidenten und Vorsitzende der Bundesregierung Unterstützung beim Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und der Qualitätssicherung in der frühkindlichen Erziehung zugesagt. Fast die Hälfte der Plätze zur Kinderbetreuung werden von den Wohlfahrtsverbänden vorgehalten. Diese Erfahrung und Kompetenz wollen sie einbringen, um Erziehung und Bildung im Primärbereich zu verbessern.

Der Bundeskanzler und die Wohlfahrtsverbände sind sich einig, dass Kindertageseinrichtungen und Ganztagsschulen die Elternverantwortung nicht zurückdrängen, sondern begleiten und ergänzen. Eine qualitativ hochwertige und pädagogisch anspruchsvolle Betreuung eröffnet Kindern aus allen Bevölkerungsschichten bessere Chancen für eine gute Schul- und Berufsausbildung. Familien gewinnen, denn sie werden bei der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben entlastet. Dazu ist eine derartige Betreuung eine wichtige Maßnahme zur Armutsbekämpfung.

„Neue Jobs über Entlastung des Faktors Arbeit und mehr Flexibilität zu erreichen, schafft mehr Chancen und damit mehr Gerechtigkeit. Die Strukturveränderung, die sich die Bundesregierung im Rahmen der Agenda 2010 vornimmt, trägt dieser Entwicklung Rechnung und eröffnet zugleich neue Möglichkeiten, um in die Familien- und Bildungspolitik, in Forschung und Wirtschaftsförderung zu investieren“, sagte der Bundeskanzler.

Dr. Manfred Ragati, amtierender Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, versicherte dem Bundeskanzler, dass für die Wohlfahrtsverbände die Notwendigkeit tief greifender Reformen nicht bestritten wird und dass sie die Bundesregierung auf diesem Weg kritisch, aber konstruktiv begleiten werden. Die Wohlfahrtsverbände baten eindringlich darum, dass der Gesetzgeber bei seinen Maßnahmen zum Umbau des Sozialstaates alles tun müsse, um die Hilfesysteme armutsfest zu gestalten.

„Im Interesse der Menschen, die sich bürgerschaftlich in den Dienst des Sozialstaates stellen und im Interesse der Menschen, für die wir tagtäglich unverzichtbare soziale Dienstleistungen erbringen, ist es bei den anstehenden Reformen entscheidend, dass die soziale Balance gewahrt bleibt“, sagte Ragati.

Um nicht gewollte Auswirkungen der Maßnahmen zum Umbau des Sozialstaates frühzeitig zu erkennen, hat der Bundeskanzler den Wohlfahrtsverbänden ein gemeinsames Monitoring vorgeschlagen. Die Wohlfahrtsverbände haben den Vor-schlag dankbar aufgegriffen und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit erklärt.

An dem Gespräch mit dem Bundeskanzler nahmen teil:

Dr. Manfred Ragati, Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt und Präsident der Bundesarbeits-gemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege,
Gräfin Soscha zu Eulenburg, Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes,
Pfarrer Jürgen Gohde, Präsident des Diakonischen Werks der EKD,
A. Lehrer, Vorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland,
Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes,
Barbara Stolterfoht, Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes,
Rainer Brückers, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Arbeiterwohlfahrt,
Werner Ballhausen, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohlfahrtspflege.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Oranienburger Str. 13 - 14, 10178 Berlin Telefon: 030/240890, Telefax: 030/24089134

NEWS TEILEN: